Bekanntlich hatte der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) in Kohls Parteispendenskandal nicht die demokratische Entschlossenheit bewiesen, den Exkanzler unter Anwendung des Rechtsmittels der Beugehaft mit seinem „Zuständ des permanenten Verfassungsbruchs" zu konfrontieren und dementsprechend bis zur Aufklärung der Herkunft dubioser CDU-Finanzen einzusperren.
Die Mitglieder des PUA scheuten sich, den „Ehrenbürger Europas" in Haft zu nehmen. Auf diesen Mangel rechtsstaatlicher Durchsetzungskraft und parlamentarischer Verfassungsgewährleistung antwortet Kohl bis heute mit der Verstetigung seines Ungehorsams gegenüber dem Transparenzgebot des Grundgesetzes (Artikel 21) und gegenüber dem Parteiengesetz, indem er sich mit ostentativer Dreistigkeit weigert, die angeblichen Namen insinuierter Spender offenzulegen.
Wie jetzt an die Öffentlichkeit gelangt, geht Kohl in seiner Vermessenheit gegenwärtig so weit, dass er nun seinerseits Beugehaft „gegen Deutschland" gerichtlich androhen lassen will, weil die Bundesbeauftragte für die Stasi-Akten, Marianne Birthler, aus ihrem Bestand Dokumente über den Ex-Kanzler herauszugeben auf der Grundlage des novellierten Stasi-Unterlagen-Gesetzes sich bereit zeigt.
Wer noch irgendwelche Zweifel an der "Identität Kohls für möglich hält, kann sich an diesem Exzess Kohl'scher Hybris genuin orientieren: Kohl lässt Deutschland, den Staat, dessen Bundeskanzler er länger war als jeder seiner Amtsvorgänger, eher „hinter Schloss und Riegel bringen, als dass er der Öffentlichkeit Einblick zugesteht in die betreffenden Methoden der Stasi und deren Kenntnisse über ihn selbst, die in zahlenmäßig sehr begrenzten Akten für wissenschaftliche und publizistische Zwecke zugänglich sein sollen. Kohl ist nicht nur ein notorischer Verfassungsbrecher, sondern, er verachtet und verhöhnt mit seiner gegen die Bundesrepublik erstrebten Androhung der Beugehaft sein „Väterland" Deutschland...
Zwecks Identifikation des Systems Kohl aufschlussreich darf heißen, dass diese Regierungs(-un-)form von dessen oberstem „Finanzfachmann" Walther Leisler Kiep methodisch als ein Phänomen nicht unähnlich der Cosa Nostra charakterisiert wurde (Goetz, Neumann, Schröm: Allein gegen Kohl, Kiep & Co., Links Verlag, 2. Auflage 2000, Seite 167).
Noch verheerender beurteilt der frühere Redenschreiber des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der CDU-Abgeordnete Friedbert Pflüger, die Schwarzgeldwirtschaft Kohls, indem er ausführt: Was unterscheidet denn dieses illegale Finanzierungssystem von der Mafia? Eigentlich nur, dass die Mafia sich wohl kaum erdreistet hätte, jüdische Vermächtnisse als Grund für ihren Reichtum zu nennen" (Friedbert Pflüger: Ehrenwort. Das System Kohl... DVA 2000, Seite 95).,
Diese monströsen Bewertungen bedingen für den kritischen Zeitzeugen auf Grund der singulären Verruchtheit der jetzt von Kohl beantragten Androhung der Beugehaft „gegen Deutschland" eine Präzisierung dergestalt, das System Kohl als „Cosa Nostra hoch Mafia" zu begreifen. Vielleicht ließe sich von daher auch die Authentizität Kohls angesichts seines jüngsten Aktes von Mega-Hybris, sein „Vaterland selbst einsperren lassen zu wollen, verstehen ...
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