Zur deutschen Sprache
Die Sprache ist ein Bild der Seele ...
www.sprache-werner.info
Zur deutschen Sprache
Die Sprache ist ein Bild der Seele ...
www.sprache-werner.info
Sprache / Dieter E. Zimmer / ZEITschreibung
 

  < zurück erweiterte Suche Seite drucken
 

ZEITSchreibung
Neue Rechtschreibung in der ZEIT
Zusammengestellt und erläutert, kritisiert und vorsichtig reparier 
von Dieter E. Zimmer

ZEITdokument 1, Juni 1999   

 

Einleitung

Mit der Ausgabe vom 10. Juni 1999 hat die ZEIT von der alten zur neuen Rechtschreibung gewechselt.

Warum? Ob sie einem nun mehr oder weniger oder gar nicht gefällt, sie wird bald eine Selbstverständlichkeit sein. Schon jetzt sind so gut wie alle Schulbücher für die Unterstufe, alle Kinder- und Jugendbücher, die meisten Wörterbücher und etliche Zeitschriften und Zeitungen in ihr gedruckt. Ab 2005 wird sie für alle Schulen des deutschen Sprachraums die einzige verbindliche Rechtschreibung sein. (Auch Schleswig-Holstein, das sich der Reform aufgrund eines Volksentscheids 1998 verweigerte, schloss sich ihr 1999 durch ein einstimmiges Votum des Landesparlaments doch noch an.) Am 1. August 1999 haben die Nachrichtenagenturen und mit ihnen fast die gesamte deutsche Presse ihre Schreibung umgestellt. Sie wird jedem immer öfter begegnen, und dabei wird sie viel von ihrem Schrecken verlieren. Manche werden sie nicht einmal bemerken. Niemand muss sich in seinen privaten Schriften an sie - oder sonst eine Orthografie - halten; niemand aber auch hat ein Anrecht darauf, nur mit einer von ihm bevorzugten Orthografie konfrontiert zu werden, wie das Bundesverfassungsgericht befand. Für die nachwachsende Generation wird die neue Rechtschreibung fürs Erste die einzige "richtige" sein und so selbstverständlich, wie für die Älteren die alte Rechtschreibung war. Und diese wird nach und nach das Air des Altmodischen annehmen; an ihr festzuhalten, wird einen bewussten und demonstrativen Akt des Protests gegen den Zeitgeist darstellen.

Zum Artikel

 



zum Seitenanfang < zurück Seite drucken