1966 bis 1972 Leiter von Ausbildungskursen für Prüfer im Deutschen Patentamt; Veröffentlichung mehrerer Artikel in "Mitteilungen der deutschen Patentanwälte"; Themen: Patenterteilungsverfahren, Anmeldebestimmungen für Patente, Prüfungsbescheide, Rückbezug in Unteransprüchen, Rechtsprechung des Patentsenats des BGHs;
An den Wochenenden: 1960 bis 1964 Skilehrer bei Sport-Scheck in München; 1962 bis 1982 Sportreporter beim Bayerischen Fernsehen, ca. 800 Filmberichte
Seit 1991 im (Un-)Ruhestand.
Weitere Interessen: Lesen (Zeitgeschehen, Hirnforschung, Medizin, Astronomie, Technik u.a.), Orgelspielen, Malen (Hinterglas, Öl), Herstellen von Modeschmuck (Perlenketten etc.) und Steptanz (über 30 öffentliche Auftritte) bis 1.4.2008.
Ausführliche Angaben im Lebenslauf (wird ergänzt)
Sprache und Beruf
Die deutsche Sprache und ihr unbedachter Gebrauch in Wort und Schrift hatte schon während meiner Tätigkeit im Deutschen Patentamt meine kritische Aufmerksamkeit erregt
Die Tätigkeit eines Prüfers im Deutschen Patentamt (DPA, jetzt DPMA) besteht darin, die vom Erfinder offenbarte Erfindung zu prüfen, ob sie neu, gewerblich verwertbar und erfinderisch ist. Treffen alle Voraussetzungen zu, wird das Patent erteilt (zum Patentwesen). Der Gegenstand des erteilten Patents muß in der Patentschrift, insb. in den Patentansprüchen verständlich und eindeutig angegeben werden. Neben meinem Fachwissen war dabei die Sprache das wichtigste Werkzeug und oft die Voraussetzung dafür, klare Rechtsverhältnisse zu schaffen, um dem Patentinhaber und den von der Erfindung Betroffenen kostenintensive Auslegungs- und Verletzungsstreitigkeiten sowie Nichtigkeitsklagen wegen mehrdeutiger Formulierungen und Ausdrücke in der Patentschrift zu ersparen.
Der Umgang mit der Sprache, das Aus- und Verwerten der Bedeutung einzelner Wörter und Begriffe zum Unterscheiden sich ähnelnder Gegenstände von einander beim Abgrenzen des Neuen (der Erfindung) gegen das bereits Bekannte (Stand der Technik) zwangen mich, die Ausdruckskraft und die Differenzierungsmöglichkeiten der Sprache weitgehend auszunutzen. Ich mußte dabei allerdings mit Bedauern feststellen, daß einige Wörter und Begriffe wegen ihres bedenkenlosen falschen Gebrauchs in der Umgangssprache und der leichtfertigen Legalisierung in den Wörterbüchern, besonders im bekanntesten Wörterbuch, dem Duden, nahezu unbrauchbar waren, um einen technischen Sachverhalt eindeutig zu kennzeichnen.
Während dieser Zeit habe ich eine Institution vermißt, die nicht nur wie der Duden dem "Volk aufs Maul schaut", um die Sprache zu dokumentieren, sondern die auch intensive Sprachaufklärung und -pflege betreibt. Trotz der zahlreichen Veröffentlichungen des Duden und seiner Eigenwerbung als "Sachverwalter der deutschen Sprache" konnte ich ebenso wie sprachbewußte Prüferkollegen im DPA auf häufig wiederkehrende spezielle Fragen vom Duden und seiner "Sprachberatung" keine befriedigenden Antworten erhalten. Bei meinen Recherchen in Wörter- und Grammatikbüchern des Duden seit 1934 stieß ich auf Widersprüche, die nur dadurch erklärbar sind, daß dem Duden Klarheit und Ausdruckskraft der Sprache gleichgültig sind. Er widmet sich fast ausschließlich dem Zählen und Dokumentieren der gesprochenen und geschriebenen Wörter und gibt dazu jeweils eine Erläuterung, die teilweise sogar den von ihm dokumentierten Grammatikregeln widerspricht oder sogar unsinnig ist. Sein großer Anteil am Verfall der deutschen Sprache ist offenkundig.
Deshalb schrieb ich im Jahre 2001 einen Offenen Brief an den Duden, der bis heute unbeantwortet geblieben ist.
In der zunehmenden Ausbreitung und Benutzung des Internets sah ich eine gute Möglichkeit, auf die Schlampereien, die nichtssagenden Floskeln, Sprechblasen und Sprachverhunzungen in der Umgangssprache hinzuweisen. Ich wollte und möchte viele Menschen erreichen und ermuntern, sich im täglichen Umgang miteinander klar und verständlich auszudrücken.
Ulrich Werner, im Oktober 2003
Statistik ab 2004
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