Seit geraumer Zeit lächelt er in diversen Medien den gesundheitlichen Rat Suchenden entgegen, vom Bildschirm oder vom Einband seiner Bücher: Hademar Bankofer, stets mit dem Professorentitel geschmückt und als Gesundheitsexperte vorgestellt. Im RTL, ORF, SWR, HR3, bei Günther Jauch und im Weltbildverlag auf den Einbänden seiner Bücher.
Im titelgeilen Deutschland genießt ein Professor schon auf Grund seines Titels eine überdurchschnittliche Glaubwürdigkeit. Ein Professor muss es wissen. Wenn dann dieser sympathisch wirkende Mann auch noch deutschlandweit in den Medien als Gesundheits-Experte angepriesen wird, können Zweifel an seinen Empfehlungen keinesfalls aufkommen.
Doch statt diesen „professoralen Experten gedankenlos anzuhimmeln, wie es Gerd Antes in seinem Artikel in der SZ vom 1.8.2008 „Stutenmilch und anderer Käse" den Redaktionen der Sender vorwirft, wäre es notwendig gewesen, den beruflichen Werdegang Bankofers auszuleuchten. Dabei hätte es sich herausgestellt, dass er weder eine medizinische Ausbildung noch medizinische Praxis vorweisen kann. Er wurde nicht promoviert, und der Professorentitel beruht nicht auf einer akademischen Lehrtätigkeit, sondern auf einer Eigenheit österreicherischer ministerieller Verleihungspraxis mit der Bezeichnung „Berufstitel.
Gerd Antes, Wissenschaftler am Universitätsklinikum Freiburg, der am Cochrane-Zentrum klinische Studien bewertet, hatte sich schon im Jahre 2006 darüber beschwert, Bankhofer würde „im ARD-Morgenmagazin und den zugehörigen Internetseiten in verantwortungsloser Weise scheinbares Expertenwissen verkünden, das keiner kritischen Überprüfung standhält. Ohne Reaktion vom Sender stieß er erneut in den Nebel der unhaltbaren Empfehlungen Bankhofers und schaltete die WDR-Intendantin Monika Piel und des Landesrechnungshofs in Düsseldorf ein. Doch die Reaktion bestand nur in der Trennung von Banklhofer wegen angeblicher Schleichwerbung.
Das berichtete der promovierte Arzt Werner Bartens in der SZ vom 25.7. 208 über Hademar Bankhofer, den er als „Kräutermännlein aus dem Gesundheitsstadl bezeichnete. Denn sein „Fachwissen stehe, so Bartens, auf schwachen Füßen. Bankhofers Empfehlungen seien durch medizinische und ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse nicht gedeckt.
Ohne Reaktion blieben auch meine Hinweise an Jauch und RTL auf die Irreführung der Öffentlichkeit, wenn Bankhofer regelmäßig in Gesundheits- und Ernährungssendungen mit dem Professoren-Titel vorgestellt wird. Denn seine Bezeichnung als "Professor" im Zusammenhang mit Gesundheitsfragen und medizinischen Problemen erwecke bei den Zuschauern den falschen Eindruck, Bankhofer sei ein akademisch qualifizierter Hochschulprofessor (mit Lehrauftrag) im Fach Medizin und besitze aus diesem Grund besondere Fachkenntnis in Gesundheits- und Ernährungsfragen.
Hier einige Empfehlungen Bankhofers:
Raucher schützen sich durch mehr Vitamin C und täglich sechs Orangen und sechs Paprikaschoten;
Grüner Tee schütz vor Krebs;
Raucher schützen sich vor Leberschäden durch dreimal wöchentlich Brokkoli;
Stutenmilch gegen Fettstoffwechelstörungen chronische Lebererkrankungen, Magen- und Darmerkrankungen, bei Alkoholentwöhnung, Krebsnachbehandlung, Leistungsabfall und Immunschwäche.
Ich bezweifle, dass ein titelloser Bankofer ohne Prüfung des Erwerbs seines dargebotenen „Fachwissens den Zuschauern als Gesundheitsexperte vorgestellt worden wäre. Auch die Glaubwürdigkeit eines „Herrn Bankofer in Gesundheitsfragen dürfte beim Publikum wesentlich geringer sein als bei dem allerseits hoch gepriesenen Professor und Gesundheitsguru.
Das deutsche Titelwesen
Professuren in Österreich
Pressemitteilung vom 9.4.2009:
Errichtung eines Internationalen Professor Bankhofer-Zentrums in Bad Füssing
„Aussagefreier Quatsch ist die Grundlage für die Gesundheitstipps von „Professor Bankhofer, „Mr. Gesundheit, dem Kräutermännlein aus dem Gesundheitsstadl | Internationales Professor Bankhofer-Zentrum wird am 29.Juni 2009 eröffnet - Das "Kräutermännlein aus dem Gesundheitsstadl auf dem Weg zu internationalem Ruhm
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