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Bildung Grade Titel XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX / Doktor-Grad, Übersicht / Guttenbergs Jagd nach dem Doktortitel / Ein akademisch geadeltes Falschspiel in
 

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Ein akademisch geadeltes Falschspiel in 2011

  Der Fall Karl-Theodor zu Guttenberg in den Überschriften der Süddeutschen Zeitung u. a.

Kommentar  zu „Der Fall Guttenberg in den SZ-Überschriften“ (16.2. bis 11.3.2011)

Als am 16.2 der Verdacht aufkam, der hoch angesehene Verteidigungs-minister Karl-Theodor zu Guttenberg habe in seiner 2009 veröffentlichten Disserta-tion geschummelt und einige Teile abgeschrieben, ahnte noch niemand, welchen Sturm diese Nach-richt in Parteien-landschaft, Hochschul-en und Öffentlichkeit auslösen würde. Zu Guttenberg dementierte sofort und bezeichnete den Vorwurf als abstrus. Gleichzeiig nahm ihn der Zweitgut-achter der Dissertation von der Prü-fungskommission in der Universität Bayreuth, Rudolf Streinz, in Schutz: „Guttenbergs Arbeit sei sehr überzeu-gend gewesen.“ Also das Übliche: Erst einmal alles abstreiten. Dann schaun mer mal.
 
Der Verdacht war keine Luftblase. Schnell wurden die Anzeichen für Be-trug zahlreicher, immer mehr Plagiate tauchten auf. Sogar die Einleitung war nicht von ihm, sondern aus der FAZ. Eine Schar von Plagiat-Jägern machte im zuständigen Suchrevier, dem Inter-net, reiche Beute. Täglich listeten sie weitere kopierte Textstellen auf.

Endlich regte sie die zuständige Fakul-tät in Bayreuth. Weitere Professoren der Universität wurden aktiv. Diethelm Klippel, Ombudsmann für Selbstkon-trolle der Wissenschaft, oblag es, den Plagiatsvorwurf zu prüfen. Guttenberg sah darin kein Problem. In seiner unwiderstehlichen und meistens überzeugenden Art erklärte er: „Ich habe die Arbeit nach besten Wissen und Gewissen angefertigt.“ Was sollte er sonst sagen? Schließlich hatte er bei Abgabe der Arbeit eine Ehrenerklärung abgegeben (§ 8 Promotionsordnung). Die Käßmann-Methode kam ihm offen-bar (noch) nicht in den Sinn. Er war sich sicher, mit der Zubilligung mildernder Umstände rechnen und die Plagiats-lawine umdeuten zu können als üble Verleumdung und gezielte Kampagne. Sich der Gunst des Volkes sicher gab er eine Stellungnahme ab, die einerseits seine moralische und rechtliche Situa-tion nicht gerade verbesserte, anderer-seits den in Umfragen dokumentierten Verteidigungseifer seiner Anhänger und Verehrer aber um so mehr verstärkte. So erklärte Guttenberg kurze Zeit später: „Es bedurfte keiner Aufforde-rung, und sie gab es auch nicht. Meine von mir verfasste Disserta-tion ist kein Plagiat, und diesen Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir. … sie enthält fraglos Fehler, und über jeden einzelnen dieser Fehler bin ich selbst am unglücklichsten. Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht und bewusst die Urheber-schaft nicht kenntlich gemacht.“ 
 
Mittlerweile waren schon 50 der ca. 475 Seiten (bei über 1200 Fußnoten) als Fälschung festgestellt. Sein „gern“ erklärter und „betonter vorübergehen-der“ Verzicht auf das Führen des Titels  war unerheblich, weil nur die Univer-sität Bayreuth den Titel auf Grund schwerer Verfehlungen entziehen kann (was sie später tat). Für seine Bewun-derer war diese Geste ein weiteres Zeichen seiner Souveränität, Anlass, die Bewunderung zu verstärken. 

Während Guttenberg eine Atempause in Afghanistan einlegte, stiegen die Zahl der kopierten Stellen und die Zahl der Sympathisanten im Volk. Die Verehrung der neuen Lichtgestalt am deutschen Politikhimmel vernebelte das sonst gesunde Volksempfinden. Die Fähigkeit zu unterscheiden zwischen Vergehen und Versehen schien einer beträcht-lichen Anzahl von Bürgern abhanden gekommen zu sein. Und die Bundes-kanzlerin? Sie verlor wohl die Kotrolle über ihr Moralempfinden, als sie sagte, sie habe Guttenberg als Politiker und nicht als wissenschaft-lichen Mitarbeiter eingestellt.

Erste Forderungen nach Rücktritt des Ministers lösten wütende Proteste aus. Stets wurde auf die Fehlbarkeit des Menschen hingewiesen und dabei über-sehen, dass Verzeihen eines Fehltritts das Bekenntnis zur Tat voraussetzt. Guttenbergs rechtswidrige Tat wurde erst lange nach Begehen der Tat von anderen Personen erkannt und von  ihm wiederholt bestritten. Welches Verhalten soll mildernde Umstände rechtfertigen? Und auf welches Handeln soll sich ein Vorsatz richten? Von Buße ganz zu schweigen. Sind das nicht die Voraussetzungen für christliches Verzeihen? Welcher Firmeninhaber würde einen zwar ausgezeichneten und fleißigen Buchhalter in seiner Firma weiter beschäftigen, über den jedoch bekannt würde, in erheblichem Umfang betrogen sowie persönliches Vertrauen missbraucht zu haben wie Guttenberg, und zwar mit der Begründung, er sei schließlich als Buchhalter eingestellt worden und mache seine Arbeit ausge-zeichnet?

Je tiefer Guttenberg in Rechtfertigungs-not geriet umso massiver wurden die Vorwürfe seitens der Professoren der Uni Bayreuth, besonders der SPD und insgesamt der Wissenschaft (Profes-soren und Doktoranden). Auch die Bundeskanzlerin wurde kritisiert für die Verteidigung ihres Verteidigungs-ministers, dessen moralische Verfeh-lungen sie offenbar kalt lassen, solange er sein Ministerium einwandfrei führt. Ein Doktorand der Politikwissenschaft äußerte sich empört im Internet über Merkels moralischen Ausrutscher. Er sah darin eine „Verhöhnung aller ehr-lichen Wissenschaftler“. Seinem Brief hatten bald viele Tausende zuge-stimmt. Dass 70 % der befragten Bür-ger keine Bedenken hatten, einen Betrüger und Täuscher in der Regierung zu haben, zeugt von einem eigenar-tigen Rechtsempfinden. Im familiären Umfeld würden sie sicher strengere Maßstäbe anlegen. 

Ohne Sympathiebrille war eigentlich abzusehen, dass sich Guttenberg nicht mehr lange wird halten können. Die Rücktrittserklärung am 1. März 2011 kam dennoch für viele überraschend. Zu einer Schuldeinsicht konnte er sich wieder nicht aufraffen. Das gab seinen Anhängern neue Nahrung für einen baldigen Neubeginn als Politiker, sofern nicht weitere ihn belastende Details bekannt würden, die seinen Sympathie-pegel trotz Einsatzes des großbuchsta-bigen Massenblattes senken. Warum Guttenberg allerdings für das Kopieren der zahlreichen Textstellen mehrere Jahre benötigte, wird wohl auch sein Geheimnis bleiben. Mediziner schaffen ihre Doktorarbeit schon in 6 Monaten. Mit Kopieren lässt sich viel Zeit gewinnen.

Die Universität Bayreuth, anfangs noch zurückhaltend, musste sich wehren, offensichtlich die Gesetze der For-schung ignoriert zu haben. Der Aus-druck „wis-senschaftlich aufgeblasene Unis“ machte die Runde. „Manche Unis führen sich auf, als seien sie Harvard oder Yale." (SZ) So gesehen ist dem Plagiator Guttenberg zu danken. Durch Bekanntwerden seiner Verfehlungen kamen viele Schwachstellen an den Unis, also nicht nur der in Bayreuth, zur Sprache. Die Windmaschinen mit wissenschaftliche Phrasen, Schummeln, Heucheln, Beeindrucken, Imponieren und andere Aufblasmethoden waren in vollem Einsatz, um wissenschaftliche Kompetenz und Leistungsvermögen glaubhaft zu machen.

Dem Aufruf des Bonner Mathematik-Professors Matthias Kreck und sieben weiteren Hochschullehrern an Standes-kollegen mit einer „Erklärung zu den Standards akademischer Prüfungen“ schlossen sich einige Tausend Gleich-gesinnte an. Unter ihnen Max-Planck-Direktoren, Fakultätsdekane, Lehrstuhl-inhaber, Emeriti und Honorarprofesso-ren. Viele äußerten Frust und Enttäu-schung über den Schaden, den nicht nur Guttenberg, sondern auch seine Unterstützer aus den Regierungs-parteien im Bildungswesen angerichtet hätten. Es wurde sogar der Verdacht geäußert, Merkel habe mit verzinkten Karten gespielt, um einen potentiellen Konkurrenten auszuschalten. 

Die Politik des Scheins passte und passt zu der generellen Überbewer-tung des Doktortitels. Schon der Irr-glaube, er sei Bestandteil des Namens, verleiht dem Träger ein lebenslang geltendes besonders Ansehen. Ist der Titel das Ergebnis besonderer wissen-schaftlicher Erkenntnisse mag die Belohnung mit Sonderrespekt begrün-det sein. Aber die pauschale akade-mische Verklärung verdrängt die Tatsa-che, dass der Inhalt der Dissertationen in der Regel unbekannt ist und häufig nur durchschnittliche Erkenntnisse oder triviale Aussagen enthält. Mediziner erhalten schon mit der Beurteilung selbsterstellter Statistiken ihren Titel. Schließlich bleibt mit der knappen An-gabe des informationslosen Kürzels „Dr.“ verborgen, auf welchem Fach-gebiet das prämierte Wissen erworben wurde, weil die Fakultät verschwiegen wird.

Was von der jeweiligen Bewertung einer Dissertation zu halten ist, bspw. von einer der höchsten „summa cum laude“, hat der Fall Guttenberg gezeigt: zunächst einmal NICHTS, weil sie durch Betrug erreicht wurde. Wenn aber bei 25 100 Promotionsprüfungen im Jahre 2009 insgesamt 23 047 (= 92 %) mit der Note „cum Laude“ und besser (magna und summa) belohnt wurden, kann nur eingeschränkt von einem Zeichen für eine besondere wissen-schaftliche Leistung gesprochen, eher ein Grund für die Behauptung gesehen werden, dass der Doktortitel in Deutschland zur Massenware verkom-men ist. Nicht unwichtige Gründe ihn zu erwerben sind Erhöhung des Anse-hens, Ausgleich von Komplexen und berufliche Vorteile. Ein Soziologe: „Der Doktortitel verströmt eine Aura von Seriosität und hat damit auch einen gewissen Werbe-effekt. Der wissen-schaftliche Wert ist jedoch gleich null.“ (DIE  ZEIT Nr. 10) Angesichts der inflationären Entwick-lung der Promo-tionen fürchtet der akademische Nach-wuchs die Entwer-tung des Dokto-rtitels. Von „gallopierender Notenin-flation“ ist die Rede. Die schwammigen Reaktionen der betroffenen Stellen wurden hilfreich ergänzt durch das Internet. Hier liegt die Hoff-nung aller Reformwilligen. Es gibt genü-gend geistig Bewegliche, die nicht nur Ideen haben, sondern auch die Ausdauer, sich für sie und gegen die etablierten Bedenkenträger einzusetzen.

Zur Vervollständigung die übrigen Noten: 924 (= 0,04%) „befriedigend“ und 44 (=0,002%) ausreichend“. Ohne den begehrten Hut gingen 17 Dokto-randen von dannen. 1 069 Noten blie-ben unbekannt. (DIE ZEIT 2011, Nr. 10)

Der Höhepunkt der Irreführung der Bevölkerung wurde erreicht mit dem Verschweigen und Nichtbeachten des BGH-Urteils im Jahr 1962. Eine starke Doktorlobby verhinderte seit 1962 mafiagleich erfolgreich, dass das in diesem Jahr ergangene BGH-Urteil zum Doktorgrad allgemein bekannt wurde. Der BGH (Bundesgerichtshof) stellte knapp aber für die Promovierten folgenreich fest, „Akademische Grade sind kein Bestandteil des Namens“. Eine Aussage, die in diesem titelver-herrlichenden Land eine revolutionäre Erkenntnis darstellt. Sie widersprach der traditionellen Meinung im Volk und den wenige Monate vorher eingeführ-ten neuen Vorschriften zum Passwesen völlig. Diese hätten in einem Land, das auf die Bezeichnung „Rechtsstaat“ so großen Wert legt, sofort geändert werden müssen. Die neuen Passvor-schriften sahen vor, den Doktorgrad als „Dr.“ in der Namenszeile von Pass  und Ausweis einzutragen. Der sofortige Wegfall der lebenslangen akademi-schen Verzierung wäre ein enormer An-sehensverlust der Promovierten gewe-sen, wenn auch praktisch mit gewisser Verzögerung erst nach und nach wirk-sam geworden. Vielleicht hat sich durch das Verschweigen des Urteils nach sei-nem Erlass der Einsatz eines Personen-schutzes für die Richter des erkennen-den Senats erübrigt.

Dem überehrgeizigen Guttenberg kam jedenfalls, ob er das Urteil kannte oder nicht, das deutsche Titelwesen sehr entgegen. Der Bedarf an Titeln ist  nach wie vor groß, das Angebot ebenfalls, allerdings mit diversen Arten der Erwerbsmethoden. Guttenberg profi-tierte von seinem gesellschaftlichen Stand und dem Vermögen der Familie. Wie nicht ungewöhnlich konnten ge-wisse systembedingte Hemmnisse in der Uni Bayreuth durch großzügiges Verhalten der Familie Guttenberg beseitigt werden, ohne dass ein Bezug erkennbar werden muss. Bspw. stellte es sich heraus, Guttenberg war wegen zu niedriger Vornote erst mit einer Sondergenehmigung zum Doktor-examen zugelassen worden. Auch das vorzeitige Tragen des Doktortitels gelang nur durch einen Dispens. Und wie stark persönliche Einflüsse zwi-schen Guttenberg und dem Doktorvater die Notenvergabe beein-flusst haben, bleibt einer späteren Untersuchung vorbehalten.

Allgemein und speziell für Guttenberg bot Deutschland ein ideales Klima, um das Ansehen zu erreichen, das ihm ne-ben der gesellschaftlichen auch die aka-demische Sonderstellung verschafften würde. Ob Guttenberg auch dann den unwiderstehlichen Drang verspürt hätte zu promovieren, wenn der Doktortitel, falls überhaupt, nicht so auffällig an diversen Stellen des beruflichen und persönlichen Bereichs prangen würde (Pass, Aus-weis, Bürotür, Bundestag-protokoll, Visitenkarte usw.), muss stark be-zweifelt werden. Sogar auf seiner Bundeswehrkleidung waren die zwei Buchstaben über Nacht aufgenäht worden. Ein weiteres Prahlhemnis wäre die Anordnung, den Titel grundsätzlich hinter dem Namen, und zwar vollstän-dig mit Institut und Jahr des Erwerbs anzugeben. Auch der Titelhandel dürfte darüber nicht glücklich sein. Aber wer traut sich schon in Berlin, das akade-mische Glied zu amputieren?

Die öffentliche Diskussion stellte eine Reihe von Gewohnheiten im Hochschul-wesen, besonders im Doktor-Beschaf-fungswesen in Frage. Aber allzu kon-kret werden die Hinweise nicht. Der Anfang März dokumentierte „Aufstand der Universitäten“ in Form von Stellung-nahmen der großen Universitäten, im Einzelnen diverser Professoren, drückte Empörung über die allgemeine und von einzelnen Medien unterstützte Vernied-lichung Guttenbergs Verfehlungen aus. Redlichkeit wird mit Pedanterie ver-wechselt. Dabei handelt es sich nicht einmal nur um Leute, denen die aka-demischen Begriffe nicht vertraut sind. Guttenbergs Doktorvater Peter Häberle sieht sich bitter enttäuscht und die Uni Bayreuth in Misskredit gebracht. Was Guttenberg als „handwerkliche Mängel“ bezeichnet hat, ist eine Beleidigung für jeden ehrlichen Handwerker. Unter Wissenschaftlern wird dies als „schwer-wiegendes Vergehen“ angesehen. Matthias Kreck hält es sogar für einen Kulturverfall, wenn „so jemand noch Minister sein kann“. Er bedauert es auch, dass die Bundeskanzlerin und Parteifreunde Wissenschaft und wissenschaftliche Redlichkeit als Nebensächlichkeiten einstufen. Ein skandalöses Verhalten. Auch der Hin-weis auf die USA fehlt nicht. In ameri-kanischen Spitzenuniversitäten wäre es undenkbar, den Doktortitel zur Erhö-hung des beruflichen Status und des Einkommens zu benutzen. In Deut-schland, einem Land mit langer Titel-tradition, ist das Ignorieren des Titels eher die Ausnahme. Schließlich signali-siert er höchste Bildung und er garan-tiert lebenslanges besonderes Ansehen.

Und so ist zu vermuten, dass nach Ab-gabe von diversen Absichtserklärungen wie zum Beispiel Einberufung eines Kongresses, Reform des Promotions-wesens, Einführung von Promotions-studiengängen, Reform des Noten-wesens und unabhängige Begutach-tung der Dissertationen sowie einer ge-wissen Beruhigungszeit alles so bleibt wie es ist und der alte Universitätstrott mit allen Mängeln und heiß diskutierten Missständen erhalten bleibt. Es sei denn, das BGH-Urteil findet endlich die Beachtung, die ihm fast 50 Jahre lang verweigert wurde. Das Volk der „Dichter und Denker“ täte auch gut daran, ein-mal über seine Grenzen zu schauen. Von den Österreichern abgesehen gibt es kein ernst zu nehmendes Land, das noch im 21. Jahrhundert einen derart absurden Firlefanz mit dem Doktorgrad treibt. Nicht einmal die richtige Bezeich-nung konnte sich im Sprachgebrauch durchsetzen.

Derzeit ist fraglich, ob Guttenberg in den ihm drohenden Verfahren wegen Urheberverletzung strafrechtlich unge-schoren davonkommt. Gutenberg wird sich nicht darauf herausreden können, er habe „nur“ eine ehrenwörtliche Er-klärung abgegeben statt einer eides-stattlichen Versicherung, wie an ande-ren Universitäten. Dass es sich bei der „Erklärung“ nicht nur um eine floskel-hafte Bemerkung handelt beweist die Belehrung der Doktoranden, mit der sie auf die strafrechtlichen Konsequenzen bei Fälschungen hingewiesen werden. Die Rechtsprechung bietet Fälle, in de-nen schon bei einer wesentlich geringe-ren Zahl von Plagiaten Strafen bis zum Doktorentzug verhängt worden sind. Außerdem fällt die private Nutzung der wissenschaftlichen Dienste des Deut-schen Bundestages unter „Untreue“. 

Wer den verständnisvollen Artikel von Heribert Prantl "Verfassungsänderung" gelesen hat, kann ahnen, wie es Häberle zumute ist. Wenn ein Musiker keinen Trost mehr an "seinem" Instru-ment findet, muss die Enttäuschung über Guttenberg sehr tief sitzen. "Ent-täuschung"? Hier führt der Sprachge-brauch in die Irre. Die Vorsilbe "Ent" steht für die Rücknahme einer Hand-lung, hier der Täuschung, die Gutten-berg allem Anschein nach bewußt aus-geführt hat. Wie kann ein Mensch mit dem Wissen um den Betrug unbelastet mit dem Betrogenen immer wieder ver-kehren? Offenbar wünscht sich ein gro-ßer Teil der Bürger Menschen mit dieser Charaktereigenschaft als Politiker. Die immer wieder abgegebenen Voten für Guttenberg lassen diesen Schluss zu. Aber wehe, sie werden selbst einal zum Betrogenen!

Ab 1.4.2011 ist bekannt (AZ München), dass auch die Tochter des ehemaligen Ministerpräsidenten von Bayern Edmund Stoiber fast 40 Seiten (= 1/4) ihrer Dissertation abgeschrieben hat, samt Überschriften und Zwischenüber-schriften. Veröffentlichungen darüber in anderen Zeitungen wurden erfolgreich unterdrückt. Was sagte Stoiber zu Beginn der G.-Affaire? "Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein."

Um den Staub zu entkommen, den er in Deutschland mit seiner Plagiaterei aufgewirbelt hat, verlegte Guttenberg im Sommer seinen Wohnsitz nach Connecticut in den USA. In einer „Denkfabrik“ sollte und wollte er den transatlantischen Dialog fördern. Mona-telang hörte man nicht viel von ihm und seiner Familie. Bis ab 21.Vovember täglich von Ihm in den Medien berichtet wurde. Guttenberg, als „angesehener Staatsmann in Halifax angekündigt, äußerte sich auf einer Sicherheitskon-ferenz in Halifax, Kanada. Eingeladen hatte ihn das Halifax Security Forum zu einem Treffen von internationalen Si-cherheitspolitikern. Neben US-Vertei-digungsminister Leon Panetta waren u. a. der ehemalige US-Präsident-schaftskandidat John McCain, James Hogue von Human Rights Watch und der Ökonom Alan Mendoza anwesend. Mit verändertem Erscheinungsbild, ohne Brille und Haargel - man musste schon genauer hinschauen, um ihn zu erkennen, nahm Guttenberg kritisch zum Thema der Veranstaltung Stellung „Die weltweite Finanzkrise“. Von weit her angereiste Journalisten durfte erst nach Protest gegen den Ausschluss für ein paar Minuten den Saal betreten.

Guttenberg ließ seine Freude erken-nen, endlich öffentlich beachtet seine kritische Meinung über die deutsche Libyenpolitik, die Finanzmisere in Eu-ropa und, aktuell, das substanzlose Gespräch zwischen dem britischen Premierminister David Cameron und Merkel äußern konnte. Die europäi-schen Regierungschefs seien unfähig, die Krise zu lösen und den Menschen die Situation zu erklären; vielmehr humpeln sie von einer kurzfristigen Lösung zur nächsten. Angela Merkel hat seine Kritik im Internet sicher nicht verfolgt.

 

Nebenbei gesagt. Der Besuch Came-rons fand erwartungsgemäß unter negativer Spannung statt. Dafür hatte CDU-Fraktionschef Volker Kauder mit dem Ausspruch gesorgt, „In Europa wird wieder Deutsch gesprochen“, was im Königreich fast schon überwundene Ressentiments aufleben ließ.

 

Persönliches zur Vergangenheit ließ Guttenberg sich nicht entlocken, allen-falls die Andeutung einer Wiederkehr in die deutsche Politik. In seinem zustän-digen Landkreis Kulmbach wird damit auch Mitte nächsten Jahres fest ge-rechnet. Davon ist jedenfalls der eme-ritierte Professor für Geschichte an der Uni Bamberg Wolfgang Protzner aus Kulmbach und Freund der Familie fest überzeugt. Guttenberg ließ seine War-nung unbeachtet, eine Doktorarbeit mit der linken Hand zu schreiben. Jetzt schwärmt er davon, wie Guttenberg bayerischer Meinungsführer in Sachen deutscher Außenpolitik werden könnte. Die Vorbereitungen für eine „Jubelver-anstaltung“ anlässlich Guttenbergs Rückkehr im kommenden Jahr laufen auf vollen Touren.

 

Dazu passt auch das in Kürze erschei-nende (29.11.2011) Buch Guttenbergs „Vorerst gescheitert“ über ein Ge-spräch mit Giovanni di Lorenzo, Chef-redakteur der ZEIT, über „die großen Themen der Zeit“, den „schlechten Zustand der deutschen Politik und der Parteien“ sowie „notwendige Schritte in der Europa- und Außenpolitik“.

 

Wie bestellt hat Guttenberg ein weite-res Problem vom Hals: Ca. 200 Anzei-gen gegen ihn, die meisten wegen Ver-stoßes gegen das Urheberrecht, lager-ten in der Staatsanwaltschaft Hof. Laut Begründung der Staatsanwaltschaft für die Einstellung des Verfahrens habe Guttenberg die Urheber der von ihm abgeschriebenen texte wirtschaftlich nur marginal geschädigt. Nicht nur Martin Schwab, Professor an der Frei-en Universität Berlin, Fachbereich Rechtswissenschaft, hält die Begrün-dung für falsch. Mit ihr wird Sinn und Zweck des Urheberrechts völlig ver-kannt , die Prüfung auf Rechtsverstöße erschwert und vor allem das Recht geschwächt. Es ist zu erwarten, dass eine Reihe von Anzeigeerstatter sich damit nicht abfinden wird.

 

Der Preis für den Deal und vor allem für die Abwehr einer Vorstrafe: 20.000,- EUR als Spende, die in der Regel steuerlich absetzbar ist. Nicht einmal Peanuts für den Baron. Vermutlich war Guttenberg über die Entscheidung in Hof vorab informiert worden, was ihm die Planung für den Neustart in Deut-schland erleichterte wenn nicht über-haupt ermöglicht. Eine eventuelle Ver-urteilung und damit die Befleckung des Leumunds hätten nicht gepasst zu der plötzlich über das Land herein-bre-chenden Nachrichtenflut über den im-mer noch besonders in Bayern verehr-ten und beliebten Baron. Guttenberg. So blieb die Vorbereitung der Rückkehr des „politischen Menschen“, wie sich Guttenberg selbst sieht, durch keine negative Nachricht getrübt. „Die CSU wartet zwar“, wie der Chefreporter Matthias Maus in der AZ München vom 24.11.11 schrieb, „auf einen Retter, aber es gibt viele an der Spitze, von Seehofer (hält die Rückkehr Gutten-bergs für wünschenswert) über Söder bis Haderthauer, die gar nicht gerettet werden wollen.“

Guttenbergs Buch mit dem mehrdeuti-gen Titel „Vorerst gescheitert“ erweck-te nicht nur durch den Mitautor beson-dere Aufmerksamkeit. Das Buch ent-stand aus einem dreitägigen Interview des Zeit-Chefredakteurs Giovanni di Lorenzo mit Guttenberg in einem Lon-doner Hotel. Außerdem durfte Das Wochenblatt einen vierseiten-langen Ausschnitt aus dem Buch, Überschrift „Es war kein Betrug“, abdrucken. Die ZEIT-Leser fanden diese Art der Wer-bung für den Plagiatspezialisten Guttenberg gar nicht lustig und rührten sich massiv mit einer ungewöhnlich hohen Zahl von Leserbriefen und eine Woche später mit Leserbriefen zu den Leserbriefen („Wozu die ganze Aufre-gung? – „Pfui! Pfui! Pfui! “ – Reationen auf das Interview mit Karl-Theodor zu Guttenberg)
 
In ZEIT-Online wird gefragt „Selbstde-montage oder Comeback? Karl-Theodor zu Guttenberg tut demütig und greift doch an. Seine Methode ist die alte: Er polarisiert und überhöht sich selbst.“ Guttenberg gelang es vor allem nicht, sein wiederholt als „ungeheuerli-chen Fehler“ bezeichnetes Verhalten beim Verfassen seiner Dissertation als das zu bezeichnen, was es ist, näml-ich als Betrug. In Bayern in gläubiger Umgebung aufgewachsen und auch selbst als gläubiger Christ müsste er eigentlich wissen, dass Vergebung nur nach Bekenntnis zur Tat erfolgen kann. Nach den fühlbaren Folgen wird er wohl, ohne es auszusprechen, wenig-stens mit dem Vorsatz leben, eine Wiederholung künftig zu unterlassen. Ignoranz gegenüber selbst begange-nem Unrecht und übersteigertes Selbstbewusstsein sind keine Empfehlung für höherwertige verant-wortungsvolle Aufgaben.

Was dagegen perfekt gelang war das Timing. Buchankündigung und Veröf-fentlichung der Einstellung des Verfah-rens vor dem Amtsgericht Hof passten gut zusammen. Die Erstauflage mit 80 000 Exemplaren war nach wenigen Tagen ausverkauft, ein Nachdruck mit 35 000 folgte sofort. Der nicht einmal ein Jahr alte Fall Guttenberg lagerte noch frisch im Gedächtnis der Bevöl-kerung. Das sprichwörtliche Gras hatte nicht genügend Zeit, um drüber wachsen zu können.

Ohne überempfindlich zu reagieren, in der Aktion der ZEIT bemerkten viele ein „Gschmäckle“, auch das Konkurrenz-blatt „DER SPIEGEL“. Er reagierte so-fort und versuchte in einem Ge-spräch mit Giovanni di Lorenzo diesem eine (anrüchige) Werbeaktion für Gutten-bergs Buch nachzuweisen: „Wir halten das Buch für einen profes-sionellen Fehler, weil Sie sich haben einspannen lassen. Und obwohl sie Ihre Unabhän-gigkeit beteuern – Sie sind dadurch Teil eines Spiels geworden.“ Di Lorenzo, u. a. bekannt durch seine Gespräche mit Helmut Schmidt, wehrte sich hart-näckig gegen den Vorwurf, nicht kri-tisch genug gefragt zu haben. Ob aber Frager des SPIEGEL selbst erfolg-reicher gewesen wären ist zweifelhaft.

Nach diversen Rundschlägen gegen Politiker und Parteien ließ  Guttenberg die Leser, ob seines Buches oder des Zeitabdruckes, über seine Zukunft in Deutschland im Unklaren. Besonders die beabsichtigte Parteigründung dürfte so manchem Parteifunktionär Unbe-hagen bereiten.

Die Diskussion um Guttenbergs Buch war noch in vollem Gange, da tauchte er in Brüssel auf. Dort wollte die EU-Kommissarin Neelie Kroes die freie Nutzung staatlicher Datenschätze und Anti-Zensur-Software fördern. Gutten-berg sollte ihr dabei helfen. Kroes kannte Guttenberg aus der Zeit als Wirtschaftsminister und war bis vor zwei Jahren für Wettbewerb zuständig. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Meinungsgefechte mit Peer Steinbrück. Ob Guttenberg die richtige Besetzung für den Posten ist, wird sie noch fest-stellen. Zunächst blieb sie gelassen. Sie wolle keine Heiligen, sondern Talente und wisse, dass Guttenberg die nötige Kompetenz für seine neue Aufgabe mitbringe. Die Pressekon-ferenz in Brüssel lief fast ab wie ein Kreuzverhör. Mit jeder Frage wurden seine Antworten kürzer. Etwa bei der vom „SPIEGEL“: „"Freiheit im Internet, heißt das Copy-and-Paste für alle?" Guttenberg: "Die Freiheit des Internets ist das Hauptziel, über das wir hier reden." Die Anspielung auf ein Come-back in Deutschland konterte er mit der Verneinung einer Wiederkehr „in den nächsten Wochen oder Monaten“.

Die SZ sieht in Brüssel eine Fortset-zung einer bizarren Politsatire. Da drängt es jemanden gewaltig auf die politische Bühne zurück. Einen Gefallen tue er sich damit nicht. Roland Preuß meint: „Erst spukt er auf einer kanadischen Sicherheitskonferenz, verschreckt wenig später die eigene Partei durch ein Interviewbuch, jetzt taucht er in Brüssel als EU-Berater für Internet-Freiheit auf.“ Bizarrer gehr es kaum noch, SZ am 13.12.11.

Feststellung:
Eine große Zahl der Dissertationen enthält brauchbare bis ausgezeichnete oder sogar außer-gewöhnliche wissenschaftliche Erkenntnisse.

Ulrich Werner

Überschriften in der SZ

16.2. Plagiatsvorwurf gegen Guttenberg – Minister soll bei Doktorarbeiten abgeschrieben haben spr

16.2. Verteidigungsfall – Der vielbeschäftigte Abgeordnete Guttenberg veröffentlichte 2009 eine Doktorarbeit, die in Teilen schon anderswo stand von Roland Preuss und Tanjev Schultz

16.2. Ein Abend in Berlin – Wie ein Rechtsprofessor dem Fall auf die Spur kam von Roland Preuß

16.2. Aktuelles Lexikon: Abkupfern mkf

16.2. Spurensuche im Graubereich – Der Kampf gegen Plagiate von Tanjev Schultz

17.2. Schnittmuster des Erfolges – Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich für seine Dissertation bei mehreren Autoren bedient – die wundern sich, warum er ihre Texte nicht einfach zitiert hat von R. Preuß. T. Schultz und M. Kotynek

17.2. Immer mehr Hinweise auf ein Plagiat Guttenbergs - Der Minister hat weitere Passagen seiner Dissertation von anderen übernommen, nennt die Vorwürfe aber "abstrus" SZ
 
18.2. Atempause in Afghanistan – Guttenberg ist von unschätzbaren Wert für die Union, die voll hinter ihrem Hoffnungsträger steht – zumindest offiziell von K. Auer, S. Braun, M. Kotynek und R. Preuß

18.2. Aktuelles Lexikon: Fußnote rub

18.2. Die Regeln für das Nachspiel – Wer jetzt entscheiden muss von Roland Preuß

18.2. Breit angelegt – Aufbau, Inhalt und Stiel der Dissertation von Tanjev Schultz

18.2. Graben an der richtigen Stelle – Wie sogenannte Plagiatjäger den unlauteren Methoden von Doktoranden auf die spur kommen von Martin Kotynek und Helmut Martin-Jung

18.2. Eine Frage der Ehre – Ein Doktortitel zeigt eine recht gegensätzliche Wirkung: Bei manchen Politikern hebt er die Bedeutung, andere empfinden ihn als überheblichen Zierrat von Annette Ramelsberger und Hans Kratzer

19./20. Ghostwriter wider Willen – Karl-Theodor Guttenberg hat für seine Doktorarbeit Texte von mindestens19 Autoren übernommen, ohne ihre Werke korrekt als Quelle zu nennen SZ
 
19./20.2. Auf Wiedersehen, Doktor – Verteidigungsminister Karl-Theo zu Guttenberg  nimmt sich zwei Minuten Zeit, um sich für „Fehler“ in deiner Dissertation zu entschuldigen. Er verzichtet auch vorübergehend auf seinen akademischen Titel – mit der Art seines Auftritts aber löst er schon den nächsten Wirbel aus. von Nico Fried, Peter Blechschmidt, Stefan Braun, Susanne Höll, Renate Meinhof, Roland Preuß und Thorsten Schmitz

19./20.22.  Der Erbsentänzer von Heribert Prantl

19./20.2. Darf man bei einer Doktorarbeit abschreiben? Über Sinn und Zweck der Prüfungsordnung -
An der Promotion hängt mehr als ein guter Ruf – Der Soziologe und Exzellenzforscher Richard Münch - Über akademische Laufbahnvorschriften von Kurt Kister und Interview von Jens-Christian Rabe

19./20. Sechs Prozent Pelikanol  - Gedanken zur Minimalisierung der Plagiatsgefahr von Kurt Kister 

19./20. Das große Tier – Internet und Meute: Auf der Jagd nach Plagiaten von Lothar Müller

19./20. Kein Vergehen, kein Versehen – Wie sich Ehre und akademische Qualifikation verbinden von Rudolf Neumaier

21.2. Im Dickicht der Fußnoten – Viele Studenten verheddern sich in den Regel für korrektes Zitieren – manchmal können Verstöße schlimme Folgen haben von Johann Osel, Florian Fuchs, Roland Preuß und Tanjev Schultz

21.2. Der leere Schein von Wissenschaft – Die vielen Plagiate in der Dissertation Karl-Theodor zu Guttenbergs sind keine Lappalie, sondern rühren an den Kern der Universität von Thomas Steinfeld

22.2. Studenten und Professoren in Aufruhr: Was gilt die Wissenschaft in Deutschland, wenn man frei plagieren darf? Wir sind der Gegendruck - – Kalt analytisch: Sie machen GuttenPlag Wiki“, damit der Doktortitel wieder Würde besitzt von Martin Kotynek

22.2. Hut ab! – Guttenberg wäre nicht der Erste: Vor Gericht haben die Plagiatoren schon für geringere Vergehen den Doktorgrad verloren von  Roland Preuss

22.2. Dr. strg c und Herr Xerox – Die Gelehrten reagieren empört auf Guttenbergs Plagiate

22.2. Wie er in seiner Vita angibt – Aus dem Leben des Verteidigungsministers von Rudolf Neumaier

22.2. Zusammenhalten auf Schloss Guttenberg – In Oberfranken stehen sie zu ihrem Baron. Nur der Mann, der ihn in die Politik holte, übt leise Kritik – am Doktorvater von Olaf Przybilla und Mike Szymanski

22.2. Das Plagiat des Hohenzollernprinzen – Auch der Urenkel des letzten deutschen Kaisers ist mit einer abgeschriebenen Doktorarbeit aufgeflogen von Katja Auer
 
23.2. Der Doktormund das liebe Volk – Karl-Theodor zu Guttenberg wird geliebt, beklatscht und bewundert – jetzt sogar wegen seiner Fehler. Das weiß die Kanzlerin, und das zeigen ihm Hunderte Menschen in einer kleinen hessischen Stadthalle von Thorsten Schmitz und Stefan Braun

23.2. Prüfungsdruck – Die Universität Bayreuth war immer stolz auf ihren Absolventen Karl-Theodor zu Gutenberg. Nun muss sie über seinen Doktortitel entscheiden – und sich viele Fragen gefallen lassen von Tanjev Schultz

23.2. SPD will keinen „Lügner im Kabinett“ – Opposition fordert Karl-Theodor zu Guttenberg auf, von seinem Amt zurückzutreten, da er die Öffentlichkeit getäuscht habe von höl, miba, dbr, ble

24.2. Die Quadratur des Kreises – Minister Guttenberg bestreitet. dass seine Dissertation ein Plagiat sei, und findet. dass er sich im Umgang mit den Vorwürfen vorbildlich verhalte von Nico Fried

24.2. „Kein Bagatellfall“ – Uni Bayreuth entzieht Guttenberg den Doktorgrad von Tanjev Schultz

24.2. Der Doktor-Titel ist weg – Universität Bayreuth entscheidet im Fall Guttenberg SZ

24.2. Der Meister lehrt, der Schüler ehrt – Von der Hausmusik und vom korrekten Zitieren: Karl-Theodor zu Guttenbergs Doktorvater hat ein Manifest zur Promovenden-Betreuung verfasst von Rudolf Neumaier

25.2. Der Herr des Verfahrens – Guttenbergs putschistischer Regelverstoß: Eine Dissertation zum deutschen Konservatismus von Gustav Seibt

25.2. Partisanen der Erkenntnis –Wissensdressur, Schnelldurchlauf, Karriere-Promotionen: Die erzwungene Provinzialisierung der Universitäten von Johann Schloemann

25.2. Guttenberg verstieß gegen seine eigene „ehrenwörtliche Erklärung“ – Wie die Universität Bayreuth den Entzug des Doktortitels begründet: Die Verleihung war ein rechtswidriger Verwaltungsakt  pra, tvs, rpr

25.2. Sag mir, wo die Soldaten sind – Der Bundestag debattiert über die Bundeswehrreform – und den Verteidigungsminister von Peter Blechschmidt

25.2. 747 764 Euro für einen Lehrstuhl – Guttenberg-nahe Firma hat dessen Fakultät gesponsert ble, tvs, rpr

25.2. Die verachtete Wissenschaft von Thomas Steinfeld

26./27.2. „Betrug und Realitätsverlust“ - Der Bayreuther Juraprofessor Lepsius attackiert Guttenberg von Rudolf Neumaier

/27.2. Guttenbergs Täuschungen – Wer auch immer die Doktorarbeit geschrieben hat, wird als Plagiator in die Wissenschaftsgeschichte eingehen von Günter Frankenberg

28.2. "Ich schäme mich nicht nur heimlich! - Forschungsministerin Annette Schavan rügt in der Plagiatsaffäre Karl-Theodor zu Guttenberg - und nimmt sessen Doktorvater in Schutz - Interview Stefan Braun

28.2. Schavan: Plagiatsaffäre ist keine Lappalie - Forschungsministerin will aber zweite Cghance für Guttenberg / Tausende Doktoranden schreiben an Merkel SZ

1.3. Das Netz der Affäre von Hans Leyendecker

1.3. Doktorvater revidiert Urteil über Guttenberg, SZ 

1.3. Der Aufstand der Universitäten 
       Redlichkeit darf keine Nebensache sein –  
       Deutschlands Wissenschaftler rebellieren
       gegen Karl- Theodor zu Guttenberg und 
       dessen Verteidiger von Rudolf Neumaier
      . Unvorstellbare Mängel von Peter Häberle
      . Ideenklau ist ein Vergehen
         von Matias Kleiner
      . Rechtswissenschaft und Stimmzettel von
        Michael Stolleis
      . In Amerika undenkbar von Günter
        Bierbrauer
      . Die Mehrheit und die Fußnoten von Michael
        Hampe
      . Auf dem Streckbett für Beliebtheitsskalen
      
 von Theodor Ickler
      . Mehr als ein Schönheitsfehler von Hans
        Georg Soeffner
      . Der geistige Betrüger ist in der Minderheit
        
von Stefan Rebenich
      . Schlingernde Semantik von Heinrich
        Detering
      . Generalverdacht unzulässig von Margret
        Wintermantel
      . Ein Titel ist keine Pfauenfeder von Barbara
        Vinken
      . Einheit der Persönlichkeit von Frank
        Schneider

2.3. Guttenberg gibt auf – Minister tritt wegen Plagiatsaffäre zurück – Merkel überrascht / Nachfolge offen von Susanne Holl

2.3. Lücke schließen, weitermachen – Die Suche nach einem neuen Minister ist besonders schwierig, weil jeder Wechsel an anderer Stelle ein Loch reißt von S. Braun, P. Blechschmidt und C. Hulverscheidt

2.3. Eine Aufgabe für Herkules – Umbauen, sparen, optimieren, kämpfen – die Reform der Bundeswehr steht erst am Anfang von  Peter Blechschmidt

2.3. Trübe Aussichten – Guttenberg hat der CSU Glanz verliehen – jetzt macht sich dort wieder Ernüchterung breit von Annette Ramelsberger

2.3. Aktuelles Lexikon: Geschäftsführender Minister de.

2.3. Der letzte und der erste Tag  - An einem Morgen in der Hauptstadt ruft Karl-Theodor zu Guttenberg die Kanzlerin an. Sofort ist klar: Nach diesem Rücktritt wird sich der deutsche Politikbetrieb neu erfinden müssen. von Peter Blechschmidt, Stefan Braun, Nico Fried und Roland Preuß

2.3. Guttenbergs Grenzen von Kurt Kister

2.3. Das Atemholen der Union von Heribert Prantl

2.3. „Es ist der schmerzlichste Schritt meines Lebens“ – In seiner Rücktrittserklärung entschuldigt sich Karl-Theodor Guttenberg für seine Fehler und Versäumnisse“ – und kritisiert die Medien für ihre Berichterstattung(Rücktrittserklärung)

2.3.Erstauntes Schweigen – Guttenberg überrascht Regierung und Opposition von Claus Hulverscheidt

2.3. Karl-Theodor zu Guttenberg ist zurückgetreten – doch die Diskussion um die Bedeutung der Wissenschaft geht weiter
Rechtstreue ist doch nichts Elitäres – Politik und Wissenschaft lassen sich nicht trennen: Die Universität nach dem Plagiatsskandal von Johann Schloemann

2.3. Aufstand der Gelehrten – In ihrer Erklärung wenden sich Professoren gegen eine Marginalisierung der Wissenschaft SZ

2.3. Wissenschaftliche Erkenntnis basiert auf Vertrauen – Der Causa Guttenberg liegt kein Fehler im universitären System zugrunde – besorgniserregend sind vielmehr die Reaktionen der politischen Öffentlichkeit von Diethelm Klippel

3.3. Zehn Jahre Demütigung – Die Wissen-schaften nach Guttenberg – Notwehr von Gustav Seibt

3.3. De Maizière wird Guttenbergs Nachfolger von Peter Blechschmidt

3.3. Eitle Exellenzen - Die Wissenschaften und Guttenberg - zwischen Selbstvermarktung und Karriere von Tanjev Schultz

3.3. Austeilen. einstecken, einpacken – Hauptstadtsorgen am Tag eins nach Guttenberg: Bei Springer reden sie über Gewinne und einen Verlust, in der Staatsbibliothek geh es um tränen und im Bendlerblock gibt’s böse Blicke - von Thorsten Schmitz und Renate Meinhof

3.3. Der Tunnel am Ende des Lichts – Jetzt, da sich die CSU nicht mehr im Glanz der Guttenberg-Auftritte sonnen kann, fragen sich viele besorgt, wer künftig die Bierzelte füllen wird - von Mike Szymanski

3.3. Das Sein und der schöne Schein – Der Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg und die gefährlichen Sehnsüchte nach Lichtgestalten in der Politik von Thomas Steg

3.3. Der verfolgte Enthüller – Rechtsprofessor Andreas Fischer-Lescano brachte Guttenbergs Plagiatsaffäre ins Rollen – deswegen wird er jetzt mit Hass-Mails überschüttet von Roland Preuß

3.3. Bereits hundert Strafanzeigen – Staatsanwaltschaft erwägt Verfahren gegen Guttenberg prz

3.3. KTG@Kanzler.de – Im Netz protestieren Hunderttausende gegen Guttenbergs Rücktritt – und planen erste Demos von Marc felix Serrao

4.3. FORUM - Wie Vater und Sohn – Professor und Doktorand haben gegenseitige  Verant-wortung Qualitätsstandards werden selten eingehalten -
       Hat die „Lichtgestalt“ die Professoren geblendet? - Juristen arbeiten meist mit vielen Fußnoten -       Der „Sohn“ beschädigt die Reputation des Vaters - In unserer Kultur läuft etwas grundfalsch - Alle Doktorarbeiten - Guttenbergs Mogelei ist doch nur Kleinkram - Die Zuwendungen haben schon ein „Geschmäckle“

       Eine Hoffnung weniger – Guttenbergs Rücktritt – so folgerichtig er war – lässt an der
Politik verzweifeln - Jetzt haben wir wieder das alte Establishment - Kümmert sich noch jemand um Volkes Willen? - Presse überhöht die Angehörigen des Adels - Merkel verabschiedet sich vom Abstand - Werte verzerrende Dreistigkeit

4.3. Drohen, lächeln, hoffen – Horst Seehofer zürnt den Guttenberg-Kritikern aus der CDU – nun muss er neue Personalprobleme der CSU lösen von Stefan Braun

4.3. Ermittlungen gegen Guttenberg – Staatsanwaltschaft prüft Verletzung des Urheberrechts von tob, beitz, prz

5./6.3. Die Selbsttäuschung – Im tiefen Fall des Politikers Karl-Theodor zu Guttenberg bündeln sich auch Fragen über Macht und Ohnmacht der Medien von Hans Leyendecker

5./6.3. Die eigene Wahrheit – Guttenbergs Abschied erfolgte bekanten Mustern der Inszenierung. Das habt ihr nun davon! Eine kleine Kulturgeschichte deutscher Rücktritte von Joachim Käppner

8.3. Guttenbergs Gutachter weisen Kritik zurück SZ

8.3. Guttenberg trifft Gaddafi – Bei den Rosen-montagsumzügen in Köln, Düsseldorf und Mainz teilen die Narren kräftig aus – die Politik bietet in diesem Jahr auch besonders viel Anlass zum Spott von Titus Arnu

8.3. Ermittlungen gegen Guttenberg – Staatsanwaltschaft prüft, ob der Ex-Minister das Urheberrecht verletzt hat / Doktorvater weist Schuld von sich von Tanjev Schultz

10.3. Sogar vom Doktorvater abgeschrieben – Guttenberg soll 234 Zeilen aus dem Buch seines Professors kopiert haben – tvs, mkf

11.3. Bayreuther Komplizen – Nach dem Guttenberg-Skandal diskutieren Wissenschaftler über das Promotionsverfahren und die Schuld des Betriebs von Rudolf neumaier

15.3. Enttäuschte Doktoranden von Annette Ramelsberger 

25.3. Komentar - Guttenberg im Herrgottswinkel von Annette Ramelsberger

9./10.4. Verfassungsänderung - In stürmischen Zeiten setzte sich der Rechtsgelehrte Peter Häberle stets an den geliebten Flügel, um sich zu sammeln. Seit sein Doktorand Karl-Theodor zu Guttenberg ihn täuschte, spielt der Professor keinen Ton mehr. Ein Besuch in Bayreuth. Von Heribert Prantl

9./10.4. Mehr als ein paar kopierte Zitate - Die Universität Bayreuth stellt fest: Karl-Theodor zu Guttenberg hat mit Absicht abgeschrieben von Tanjev Schultz

13.4. Aufgepasst, Freundchen - Hier wird gleich jemand richtig sauer: Angela Merkel hat  Karl-Theodor zu Guttenberg nichts mehr zu sagen, tut es aber trotzdem. Denn der Kredit, den sie ihm gewährte, wird toxisch.

12.4. Merkel verlangt Aufklärung dpa

13.4. FORUM (Leserbriefe)- "Zu viel Vertauen ist eine Dummheit" - So tief die Enttäuschung auch ist, die Professor Häberle erleiden musste, ein Eingerständnis der Mitschuld wäre doch hilfreich
     . Schlag nach bei Johann Nestroy!
     . Guttenberg hat die Beziehung zu Häberle
        missbraucht
     . Verzweifelter Versuch, das Renommee zu
       retten
     . Dubiose Wortmeldung der Universität
     . War es vielleicht der VIP-Bonus?
     . Selbsverständlich hätte er es merken müssen

14.4. Guttenberg stimmt zu - Gutachten über sein Plagiat kann veröffentlicht werden SZ

4.5. Forum - Leserbriefe - Universität mit Familie verwechselt - Guttenbergs Doktorvater Häberle ließ sich vom jungen Adligen und Politiker blenden - zu diesem Fehler sollte er sich bekennen 
      . Guttenberg entzaubert den "Genius
        Universalis"
      . Wird künftig über den "Dr. Bayreuth"
        gespottet?
      . Das mitleidheischende Bild nützt wenig
      . Jetzt sind beide aus ihrer Trance erwacht
      . Eimal muss Schluss sein

7./8.5. Stroh zu Gold - Karl-Theodor zu Guttenberg war als Doktorand und als Politiker ein Alchimist von Heribert Prantl

7./8.5. Guttenberg hat "vorsätzlich getäuscht" - Universität Bayreuth wirft dem Ex-Verteidigungsminister vor, bei seiner Doktorarbeit wissenschaftliche Regeln grob verletzt zu haben von Tanjev schultz

12.5. Täuschung als prägendes Arbeitsprinzip - Die Universität Bayreuth verurteilt Guttenbergs Plagiat scharf - und staunt über dessen angebliche Vergesslichkeit von Tanjev Schultz

12.5. Täuschung als prägendes Arbeitsprinzip - Die Universität Bayreuth verurteilt Guttenbergs Plagiat scharf - und staunt über dessen angebliche Vergesslichkeit von Tanjev Schultz

28./29.5. Die Doktorfabrik – An der Würzburger Universität lieferten Ärzte kuriose Dissertationen von nur 35 Seiten ab – die Hochschulleitung kündigt drastische Konsequenzen an – Interview mit Unipräsident Alfred Forchel von Olaf Przyilla


9.6. Damit der Doktor wieder was wert ist – Der Hochschulabschluss fordert strengere Regularien für Promotionen – ob er sich durchsetzen kann, ist fraglich von Martina Scherf


8.7. An den Abgründen der Wissenschaft – Im Schatten diverser Plagiatsaffären feiert die Deutsche Forschungsgemeinschaft 60. Geburtstag – mit guten Vorsätzen von Tanjev Schultz

Wie Althusmann politisch überleben will von Roland Preuß


20.7. Mal streng, mal vertraulich – Universitäten prüfen Fälschungsvorwürfe gegen Politiker sehr unterschiedlich – manches wird gar nicht untersucht von Roland Preuß


20.7. Unruhe im Schwarm – Im Internet streiten Plagiate-Sucher über ihren Umgang mit Leuten, die in Doktorarbeiten getäuscht haben von Tanjev Schultz


6.9. THEMA DES TAGES – Von einem Einzelfall kann keine Rede sein: Ein halbes Jahr nachdem Karl-Theodor zu Guttenberg wegen der Affäre um seine Doktorarbeit zurückgetreten ist, werden ständig neue Plagiatsfälle bekannt. Immer mehr Universitäten sind betroffen, immer wieder sind auch Politiker unter den Verdächtigten. Die Hochschulen ignorieren die Mängel bei den Promotionsverfahren nicht und versuchen aus dem Fall Guttenberg zu lernen. An die Stelle einer gewissen Sorglosigkeit im Umgang mit Dissertationen tritt allmählich ein Kampf für wissenschaftliche Redlichkeit – und damit auch für die Glaubwürdigkeit der Universitäten selbst.

. Doktor Pfusch – Nach dem Fall Guttenberg kämpfen Hochschulen gegen Plagiate – doch ein
Patentrezept gegen Lug und Trug fehlt von Tanjev Schultz und Roland Preuß

. Augen zu und durch - Anfangs versuchten Politiker Plagiats - Vorwürfe als
akademische iskussion abzuwiegeln, doch mittlerweile nehmen auch beschuldigte Minister
das Thema auf Anhieb ernst von
Roland Preuß u. Tanjev Schultz


26.10. Doktorspieleregeln – Die Professoren wollen gegen Lug und Trug bei Promotionen vorgehen – über die Methoden streiten sie von Tanjev Schultz

 

6.11. So glaubt mir doch, auch wenn ich lüge! - Der Weltverbsesserer aus dem Berghain: Karl-Theodor zu Guttenbergs Demutsretorik dient nur der kalten Maske der Macht


15.11. Doktortitel ohne Note – Der Wissenschaftsrat reagiert auf die Guttenberg-Affäre und verlangt neue Regeln fürs Promovieren von Tanjev Schultz


21.11. Neuer Aufzug, alte Schärfe – Karl-Theodor zu Guttenberg stichelt in Halifax gegen Merkels Krisenmanagement – unterdessen gehen Gerücht um, er arbeite erneut an einer Doktorarbeit von Tanjev Schultz
 

 

22.11. Guttenberg, die Rückkehr – Der Ex-Minister sucht wieder die Bühne – jetzt auch per Buch von Matthias Dobrinski

 

23.11. Junge, komm bald wieder – Vor allem in Oberfranken hofft die CSU darauf, dass Karl-Theodor zu Guttenberg aus seinem US-Exil zurückkehrt von Fran Müller und Olav Przyilla

 

24.11. Guttenberg attackiert CSU – Ex-Minister deutet Rückkehr in die Politik an SZ

 

24.11. THEMA DES TAGES – Guttenberg meldet sich zurück – Karl-Theodor zu Guttenberg muss 20 000 EURO an Kinderkrebshilfe zahlen. – damit ist seine Plagiatsaffäre aus juristischer Sicht beendet. Nun geht es Guttenberg darum, Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Acht Monate nach seinem Rücktritt als Verteidigungsminister erklärt er in einem Buch und vorab in einem Interview mit der „ZEIT“: Bei der Abfassung seiner Doktorarbeit habe er eine „Dummheit“ und „ungeheuerliche Fehler begangen, aber keinen Betrug. Dass er wieder nach politischen Ämtern strebt, will Guttenberg nicht ausschließen. Eindeutig ist er allerdings im Urteil über die CSU. Es fällt wenig schmeichelhaft aus.


     Eine Entschuldigung, die wie eine Drohung 
     klingt
– Guttenberg hält sich eine Rückkehr in
     die deutsche Politik offen, wahrt aber
     erstaunliche Distanz zu seiner Partei von
     Roland Preuß, Tanjev Schultz und Stefan Braun

    
     Wo das Strafrecht endet – Der frühere Minister
      hat das Promotionswesen in Verruf gebracht.
      sich aber dabei keine wirtschaftlichen Vorteile
      verschafft – deshalb bleibt ihm ein Prozess
      erspart von Roland Preuß und Tanjev Schultz

 

24.11. Ausgerollter Teppich – Oberfrankens CSU begrüßt Einstellung im Fall Guttenberg von Olav Przyilla

26./27.11. Mehrheit gegen Guttenberg-Comeback
dapd

28.11. Guttenbergs Gehabe ärgert die CSU dpa

 

29.11. Die besten Blog zu „Kts Comeback“ - http://extra3.blog.ndr.de/

30.11. „Ist der entrückt?“ – Politiker reagieren auf Guttenbergs Kritik an der CSU mit Unverständnis – auch Parteichef Seehofer ist verärgert – „Wir sind alle erst mal ziemlich sauer“, sagt ein Regierungsmitglied. – „Er hat nichts gelernt, er ist so voller Hybris“, heißt es bei einigen in der CSU“. Von Stefan Braun und Frank Müller


30.11. Andere Ansichten – Im Guttenberg-Interview bleiben viele Behauptungen strittig niv, tvs

1.12. FORUM – Gescheitert – aus Mangel an Demut – Karl-Theodor zu Guttenbergs Rechtfertigungen zeugen von Uneinsichtigkeit, sein Auftritt als Buchautor ist nichts weiter als peinlich
Leserbriefe
Verhöhnt und verspottet – Überzeugende wäre eine echte Doktorarbeit –
Absurder Adelsfimmel – Neuauflage der Guttenberg-Festspiele

2.12. Es ging nicht anders – Der „ZEIT“-Chefredakteur erklärt sich zum Guttenberg-Interview s. a.Spiegel 49/2011, S. 168 bis 170 „Gewisse Scheinheiligkeit“ – „ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, 52, über sein umstrittenes Interview-Buch mit Karl-Theodor zu Guttenberg, die wütende Redaktionen seiner Leser und journalistische Unabhängigkeit. Gespräch mit Markus Brauck und Thomas Tuma


5.12. Guttenberg greift Uni Bayreuth an SZ, dpa

10./11.12 Guttenberg in Brüssel dpa, AFP


13.12. "Ich suche Talente. keine Heiligem"
- EU-Kommissarin Kroes macht Ex-Minister Guttenberg zum Internet-Beauftragten - von einem politischen Comback will der nichts wissen von Kerstin Gammelin

 

13.12. Peinliches Comeback gam

 

31./12./1.1. Wem Seehofer ein Comeback gewährt msz

 

31./12./1.1. Dritte Chance für Guttenberg – Trotz der Kritik an der CSU will Seehofer den Ex-Minister zurück in die Politik holen von Mike Scymanski

 

2.1.2012 Zeichnung von Dieter Hanitzsch

Horst Seehofer, lächelnd mit ausgebreiteten Armen und Ausspruch:

                         LÜGNER, BETRÜGER, HOCHSTAPLER,
                                WILLKOMMEN IN DER CSU!

10.1. Mensch Guttenberg - Die CSU-Basis ist gespalten in der Frage, ob der Baron bald zurückkehren soll - einige finden, er sei durch die Plagiatsaffäre sogar sympathischer geworden - Von Katja Auer und Olaf Przybilla

21./22.1. Guttenbergs Einsicht - kk

 

21./22.1. Guttenberg sagt ab - Ex-Verteidigungsminister gibt Politikerkarriere vorerst auf SZ

 

21./22.1. Abflug, die zweite - CSU-Chef Seehofer wollte ihn für die Wahl 2013 gewinnen, doch Guttenberg sagt ab - und hinterlässt einen Brief- von Frank Müller und Robert
         Roßmann

20.2. SCHULE  UND HOCHSCHULE - Promotionen und Plagiate - Guttenberg-Effekt ohne Wirkung - Die Plagiats-affäre hat die Unis aufgeschreckt, doch bis auf kleine 
Korrekturen ziehen sie kaum Lehren daras - Professionelle Ghostwriter können weiterhin ungerührt ihrem Geschäft nachgehen - Die Hochschulen schmücken sich ern mit prominenten Absolventen - Von Johann Osel und Tanjev Schultz

 

20.2. Zitatkünstler - Wie sich einiger Politiker trotz der Vorwürfe weiter im Amt halten - Der Abgestürzte - Die Hinterbänklerin - Der Steher - Der Dampfplauderer - Von 
Roland Preuß


AUS DIE ZEIT

 

4.11. Dossier – „Es war Kein Betrug“ – Zum ersten Mal nach seinem Rücktritt äußert sich der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg öffentlich. Er spricht über den Vorwurf, seine Doktorarbeit gefälscht zu haben, und eine mögliche Rückkehr in die deutsche Politik. Auszüge aus dem demnächst erscheinenden Gesprächsband „Vorerst gescheitert“- Ein Gespräch mit Giovanni di Lorenzo,  Chefredakteur der Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“ 
        Aussprüche von Guttenberg: „Ich habe mit dem Abfassen dieser Doktorarbeit die denkbar größte Dummheit meines Lebens begangen.“
        „Die Union sitzt noch in der Mitte der Parteienlandschaft, aber sie ist dort nicht mehr so erkennbar, wie sie es sein könnte. Sie sitzt eben und steht nicht.“
         Deutschland ist meine Heimat. Und ich bin viel zu verliebt in diese Heimat, als dass ich ihr so einfach den Rücken kehren könnte.


14.11. Drei Tage im Hotel – wo das Gespräch di Lorenzo statt fand

 

27.11. Der Fall zu Guttenberg - Ein psychologisch-psychopathologischer Analyseansatz.
Zusammenfassung - Abstract - Summary.
von Rudolf Sponsel, Erlangen

8.12. Wozu die ganz Aufregung? – „Pfui! Pfui! Pfui!“ – Reaktionen auf das Interview mit Karl-Theodor zu Guttenberg 14 Leserbriefe

AUS DER SPIEGEL

 

28.11. (48/2011) - Die Gnade der Schussligkeit – Karl-Theodor zu Guttenberg trickst schon wieder. In einem Gesprächsbuch zeiht er sich der Unordnung, um dem Vorwurf der Täuschung zu entgehen. Er kritisiert die Politik und lässt sich die Nähe einer neuen Partei rücken. Statt Demut zeigt er Hybris, seine Rückkehr misslingt. 

 

28.11. (48/2011) - Die Gnade der Schussligkeit – Karl-Theodor zu Guttenberg trickst schon wieder. In einem Gesprächsbuch zeiht er sich der Unordnung, um dem Vorwurf der Täuschung zu entgehen. Er kritisiert die Politik und lässt sich die Nähe einer neuen Partei rücken. Statt Demut zeigt er Hybris, seine Rückkehr misslingt.


Nachtrag aus 2009

11./12.7. 2009 Hut ab, Herr Doktor! – Titel im Schnellverfahren: Der deutsche Dr. med. schneidet im europäischen Vergleich schlecht ab. Das sagt der European Research Council. Interview von Jutta Göricke mit Ulrike Beisiegel, Vorsitzenden der wissenschaftlichen Kommission des deutschen Wissenschaftsrates

15.7.2009 Ebener Weg zum Doktorgrad – TU: Kooperative Promotion für FH-Absolventen math

Überschriften in der Süddeutschen Zeitung (separat)

Kommentar (separat)

Links zur Wikipedia

 



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