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Gehirn - Geist / Gehirn & Geist Ausgaben / Jahrgang 2005 / 4/2005 / G.Besser leben ohne Drogen
 

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Besser leben ohne Drogen
 Rainer Thomasius, Leiter der Forschungsgruppe "Designerdrogen" am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, erforscht seit Jahren, warum Ecstasy bei Jugendlichen so beliebt ist – und welche Spuren es in Gehirn hinterlässt. Interview von Steve J. Ayan

Gehirn & Geist Nr. 4/2005 S. 72 bis 74

Herr Professor Thomasius, der Name »Ecstasy « weckt Erinnerungen an die Techno szene der 1990er Jahre. Wie verbreitet ist die Droge in Deutschland heute?

Als Ecstasy hier zu Lande zum Problem wurde, gingen viele Experten davon aus, es handele sich nur um eine kurzfristige Modeerscheinung. Heute wissen wir jedoch, dass der Konsum synthetischer Designerdrogen – allen voran MDMA – ziemlich stabil geblieben ist. Etwa 5 Prozent der 18- bis 24-Jährigen haben mindestens schon einmal Ecstasy genommen. Aus dieser Gruppe greift aber nahezu jeder außerdem noch zu Cannabis und Speed, viele sogar zu Kokain. Besonders alarmierend ist dabei, dass solche Drogen inzwischen nicht mehr nur in der Partyszene angesagt sind.

Die Zeiten, da Ecstasy nur von Technokids konsumiert wurde, sind demnach vorbei?

Jedenfalls lösen sich die Konsummuster immer mehr vom Partykontext ab. Vor allem in den neuen Bundesländern wird Ecstasy zunehmend auch als Straßendroge gehandelt, abseits von Musik- und Tanzveranstaltungen. Zudem haben wir es mit immer jüngeren Konsumenten zu tun, bis hin zu 14- oder 15-Jährigen. Heroin dagegen ist heute als »Loserdroge« verpönt.

Welche Folgeschäden nehmen Jugendliche in Kauf, die Ecstasypillen schlucken?

Sowohl bei Feldforschungen als auch in unseren ; erapiegruppen haben wir es vor allem mit Leuten zu tun, die in sehr jungen Jahren mit den Pillen angefangen haben und sie über einen langen Zeitraum hinweg regelmäßig konsumierten. Mit Mitte zwanzig haben diese Personen dann häufi g Probleme mit dem Gedächtnis – vor allem die verbale Merkfähigkeit
erweist sich in entsprechenden Tests als deutlich vermindert. Manche Betroff enen behalten größere Informationsmengen kaum noch – was dazu

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