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Das simulierte Gehirn Eine Schweizerische Forschergruppe baut in einem Supercomputer ein künstliches Gehirn: das "Blue Brain". Damit wollen die Wissenschaftler per Simulation das Rätsel ergründen, wie unser Denkorgan arbeitet.
G&G Nr. 6/2008, S. 56 - 61
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Wie findet man heraus, wie das menschliche Gehirn funktioniert? Indem man es nachbaut - davon ist Henry Markram überzeugt. Seit rund 15 Jahren erforscht der Biologe die elementaren Bestandteile unseres Denkorgans: die Nervenzellen. So untersuchte er in den 1990er Jahren zusammen mit dem Nobelpreisträger Bert Sakmann am Heidelberger Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung, wie zwei miteinander verbundene Neurone in lebendem Nervengewebe über ihre Kontaktstellen kommunizieren.
Markram stellte damals fest, dass die zeitliche Abfolge der Feuerimpulse der beiden Zellen von zentraler Bedeutung ist. Bereits die Verzögerung eines Aktionspotenzials um wenige Millisekunden lässt die elektrische Unterhaltung innerhalb von biologischen Nervenzellnetzwerken abbrechen.
2002 gründete Markram das Brain Mind Institute an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL, Abkürzung für Ecole Polytechnique Fédérale Lausanne), Schweiz, um sich dort ganz der Erforschung von Struktur, Funktion und Plastizität der Großhirnrinde zu widmen. Er konzentrierte sich dabei zunächst auf den primären somatosensorischen Kortex der Ratte jene Hirnregion, wo Berührungssignale und andere Informationen von der Körperoberfläche eintreffen und einer ersten Analyse unterworfen werden.
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