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Gehirn - Geist / Gehirn & Geist Ausgaben / Jahrgang 2008 / 6/2008 / G.Der Mann mit dem hohlen Gehirn
 

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Der Mann mit dem hohlen Gehirn 
Französische Ärzte stießen 2007 auf einen Mann, dessen Gehirn auf einen schmalen Saum am Schädelrand zusammengeschrumpft ist - und der dennoch ein völlig unauffälliges Leben führt. Der Neurologe Jean Pelletier von der Klinik "La Timone" in Marseille berichtet über den schier unglaublichen Fall.

G&G Nr. 6/2008, S. 72 -74

Herr Pelletier, Sie haben einen Mann entdeckt, dessen Schädel fast vollständig mit ­Hirnliquor angefüllt ist. Wie geht es diesem Patienten?

Er lebt ganz normal: Er ist 44 Jahre alt, Verwaltungsangestellter, verheiratet, hat zwei Kinder und zeigt keinerlei neurologische Auffälligkeiten. Es war purer Zufall, dass wir die Anomalie in seinem Kopf bemerkten. Er war eigentlich nur deshalb zu uns in die Klinik gekommen, weil er unter Beschwerden im linken Bein litt, die auf Probleme mit dem Ischiasnerv hin­deuteten.

Wie haben Sie das hohle Gehirn entdeckt?

Der Mann berichtete, er nehme seit frühester Kindheit Medikamente ein, und zwar wegen
eines Hydrozephalus. Bei dieser Erkrankung dehnen sich die Hirnkammern im Kopf – die so genannten Ventrikel – aus, weil sich in ihnen zu viel Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit ansammelt. Eine denkbare Ursache sind zum Beispiel Zysten, die Kanäle in den Hirnhäuten verstopfen. Als der Patient noch ein Säugling war, hatten Mediziner versucht, die überschüssige Zerebrospinalflüssigkeit mit Hilfe eines dünnen Schlauchs vom Schädelinnenraum in die Bauchhöhle umzulenken. Dort kann der Liquor abgebaut werden.

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