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Frühchenpflege: Die Babyflüsterer Frühchen haben einen schweren Start ins Leben und überstehen ihre ersten Wochen oft nur dank Hightechmedizin. Die Winzlinge leiden massiv unter Umweltreizen wie Licht, Geräuschen oder zu starken Berührungen. Spezielle Pflegekonzepte sollen schädliche Einflüsse mildern. Von Stefanie Reinberger
Gehirn & Geist Nr. 1-2/2008 S. 36 bis 43
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Von dem strahlenden Oktobertag draußen vor dem Fenster ist auf der Neugeborenenintensivstation der Uniklinik in Heidelberg nichts zu spüren. Die Jalousien sind heruntergelassen und sperren die Herbstsonne aus. Statt der typischen grellen Krankenhausbeleuchtung spenden nur vereinzelt kleine Lampen etwas Licht, damit die Schwestern ihre Arbeit nicht völlig im Dunkeln verrichten müssen leise, mit gedämpften Stimmen und betont ruhigen Bewegungen. Von den kleinen Patienten, meist winzigen Frühgeborenen, ist wenig zu sehen. Die »Inkubatoren« Hightech-Wärmebetten, in denen die Babys bei 33,5 Grad Celsius und 65 Prozent Luftfeuchtigkeit liegen sind mit dicken Tüchern bedeckt
Beim ersten Besuch wirkt die Atmosphäre efremdlich. Warum werden die kleinen Menschenkinder derart von der Außenwelt abgeschottet? Johannes Pöschl, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Neonatologie am Heidelberger Universitätsklinikum, hat darauf eine einfache Antwort: »Normalerweise wären diese Kinder noch im Mutterleib und damit abgeschirmt von all den Eindrücken, die jetzt plötzlich über sie hereinbrechen.«
Rund 60 000 Kinder kommen in Deutschland jedes Jahr vorzeitig zur Welt das heißt, vor Ende der 37. Schwangerschaftswoche, also vier Wochen und mehr vor dem eigentlichen Termin. Etwa 8000 von ihnen werden vor Ablauf der 30. Woche geboren, ungefähr 1000 bereits um die 24. Woche. Dank Hightechmedizin .....
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