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Dragee zum Glück? Mind Doping macht uns schlauer, offener und lustiger. Die Pillen versprechen ein intensiveres Leben. Doch sie können auch einiges im Körper anrichten. Da tut Aufklärung Not und Vorsicht vor den Interessen der Pharmafirmen.
Gehirn & Geist Nr. 12/2005 S. 46
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Die eigentliche Revolution ereignete sich unbemerkt. Außerhalb der Scheinwerferkegel öffentlicher Aufmerksamkeit, die sich auf bunte Hirnscans richteten und die Diskussion um das vermeintliche Ende des freien Willens beleuchteten. Sie begann, als sich Schüler und Studenten in den USA heimlich Stimulanzien besorgten, um Prüfungen mit besseren Nerven und leistungsfähigerem Gedächtnis durchzustehen. Und als zweifelhafte Pharmaanbieter begannen, über das Internet so genannte Lifestyle-Medikamente zu vertreiben. Die eigentliche Neurorevolution spielt sich also in der Psychopharmakologie ab: Denn schon heute ist »Mind Doping« mit Medikamenten für viele Menschen längst Alltag. Und vielleicht wird es bald ganz normal sein, sich psychoaktive Substanzen wie von der Speisekarte gezielt zusammenzustellen, um nach Wahl innere Zustände zu verändern. Es locken höhere Intelligenz, besseres Gedächtnis, tiefere Gefühle, ein entspannterer Umgang mit den Mitmenschen einfach ein intensiveres Leben.
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