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Gehirn - Geist / Gehirn & Geist Ausgaben / Jahrgang 2007 / 11/2007 / G.Kennen wir uns?
 

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Gesichtserkennung: Kennen wir uns?
 Viele Forscher sehen in unserer erstaunlichen Fähigkeit, Gesichter wiederzuerkennen, eine hoch spezialisierte Leistung des Gehirns. Doch vielleicht beruht das Talent auch nur auf ein wenig Übung.

Gehirn & Geist Nr. 11/2007 S. 68 - 71

Hamburg Hauptbahnhof, nachmittags um fünf. Mitten in der Rushhour steht er plötzlich vor mir: Robert, mit dem ich vor Jahren zusammen Abitur machte. Die markanten Lachfalten, der Leberfleck überm Auge – nur wenige Details genügen, um im größten Gedränge das vertraute Gesicht auszumachen. Doch was uns so selbstverständlich erscheint, stellt für manche Menschen ein großes Problem dar. Bereits 1947 beschrieb der Nervenarzt Joachim Bodamer ein erstaunliches Phänomen bei drei Patienten mit kriegsbedingten Hirnverletzungen: Sie konnten zwar Gegenstände mühelos identifizieren, doch bei Gesichtern gelang ihnen das nicht mehr. Bodamer prägte für das Leiden den Begriff Prosopagnosie. Inzwischen hat sich gezeigt, dass die Krankheit auch angeboren sein kann – und zwar gar nicht so selten: Bis zu zwei Prozent der Bevölkerung sind Schätzungen zufolge betroffen. Der merkwürdige Ausfall der Gesichtserkennung deutet darauf hin, dass sie auf einem neurologischen Mechanismus beruht, der sich von der allgemeinen Objekterkennung unterscheidet ...

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