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Morgen war einmal Warum wir Erinnerungen an die Vergangenheit brauchen, um uns die Zukunft vorzustellen
G&G Nr. 5/2008, S. 54 - 59
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Körperlich lebt der Mensch im Hier und Jetzt, doch in Gedanken ist er meist schon beim Morgen. Ob wir im Geist unseren Tagesablauf durchgehen, die Termine des Monats im Kalender notieren oder den Jahresurlaub planen: Stets machen wir uns sehr konkrete Vorstellungen über künftige Ereignisse. Wie meistert unser Gehirn diese Aufgabe? So paradox das klingt: Es erinnert sich! Denn laut Hirnforschern nutzen wir beim Vorausblicken in die Zukunft vor allem unser Gedächtnis!
Bereits in den 1980er Jahren vermuteten Psychologen, dass Gedächtnisprozesse am Planen und Ausmalen künftiger Ereignisse beteiligt sind. So vertrat Endel Tulving von der University of Toronto (Kanada) in seinem Buch »Elements of Episodic Memory« 1983 die Ansicht, dass uns das Erinnerungsvermögen dazu befähigt, mentale Zeitreisen zu unternehmen. Demnach kombinieren wir einzelne Gedächtnisfetzen (so genannte Engramme) beim Erinnern stets neu und speichern das Resultat wieder ab. Ganz ähnlich funktioniert das, wenn wir uns morgige ...
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