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Gehirn - Geist / Gehirn & Geist Ausgaben / Jahrgang 2008 / 5/2008 / G.'Pharmakologischer Hammer aufs Gehirn'
 

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"Pharmakologischer Hammer aufs Gehirn"
 Seit einigen Jahren testen Psychiater unter anderem in den USA, ob sich psychische Störungen mit Halluzinogenen lindern lassen. Warum sie damit in Deutschland auf Skepsis stoßen, erläutert Falk Kiefer, Suchtforscher am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.

G&G Nr. 5/2008, S. 50

Professor Kiefer, Ihre Kollegen in den USA experimentieren bei der Behandlung psychisch Kranker mit psychedelischen Drogen. Für wie riskant halten Sie das?

Die Risiken sind seit den 1970er Jahren bekannt: Rund ein Prozent der Konsumenten bleibt "auf einem Trip hängen", erleidet also eine Drogenpsychose. Davon erholen sich zwar etwa zwei Drittel wieder. Aber geschätzte 0,3 Prozent aller Konsumenten bleiben auf längere Zeit psychotisch.

Was bedeutet das genau?

Dieser Zustand ähnelt dem einer akuten schizophrenen Psychose: Die Betroffenen erleben Halluzinationen, entwickeln Wahnideen und oft panische Ängste. Doch selbst wenn diese Symptome schnell wieder abklingen, ist die Gefahr nicht gebannt: Auch nach Monaten oder
gar Jahren können so genannte Flashbacks auftreten, bei denen die Betroffenen den Drogenrausch plötzlich und unerwartet noch einmal erleben. In solchen Momenten können sie die Realität nicht mehr richtig einschätzen, was in vielen Situationen – zum Beispiel im Straßenverkehr – ein erhebliches Risiko darstellt. Außerdem fehlt im Alltag ein Therapeut,der die Erfahrungen während eines Flashbacks begleiten und Ängste auffangen könnte. Allerdings kann auch der nur bedingt helfen.

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