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Spaßmacher mit Nebenwirkungen Sie sind billiger als eine Kinokarte und halten die Glücksmaschine in Gang: Synthetische Partydrogen wie Ecstasy und Co. stehen bei Jugendlichen nach wie vor hoch im Kurs. Doch die bunten Pillen sind alles andere als harmlos. Von Rossella Castelnuovo
Gehirn & Geist Nr. 4/2005 S. 68 bis 71
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Weder Protest oder Verzweiflung noch der Wunsch, das eigene Bewusstsein zu erweitern, lässt junge Leute heute zu Drogen greifen. Vielmehr dient der Konsum von Rauschmitteln immer öfter dem simplen Zweck »besser drauf« zu sein. Vor allem unter 30-Jährige bedienen sich eines ganzen Arsenals illegaler Substanzen, um nach Feierabend oder am Wochenende durchzustarten: Sie suchen den schnellen Kick, die Welle der Euphorie, auf der sie dann in Klubs und Diskotheken ein, zwei Nächte reiten und Spaß haben können. Danach geht es zurück in den bürgerlichen Alltag, ob Schule, Ausbildung oder Job bis zum nächsten Partymarathon.
Wer sich ein aktuelles Bild vom Suchtverhalten junger Menschen machen will, kommt an den synthetischen Party- oder Freizeitdrogen allen voran Ecstasy nicht vorbei. Die bonbonfarbenen »Spaßmacher « wurden besonders durch die Techno- und Raveszene in den 1990er Jahren populär und leicht erhältlich. Nachdem sie zwischenzeitlich schon fast aus der Mode gekommen schienen, steigt die Zahl der Konsumenten in vielen Ländern neuerdings wieder an, wie etwa die Jahresberichte der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht in Lissabon belegen.
Tückische Normalität Demzufolge haben zwischen zwei und fünf Prozent der Jungendlichen in Westeuropa Erfahrung mit Ecstasy und verwandten Drogen, bis zu 10 Prozent sind den bunten Pillen gegenüber grundsätzlich off en. Der Konsum »harter« Drogen wie Heroin oder Crack ist in den meisten Ländern hingegen seit Jahren relativ stabil oder sogar rückläufi g. Doch die vermeintlich harmlosen Glückspillen und -pülverchen gesellen sich offenbar immer selbstverständlicher zu den eher tolerierten, wenn auch nicht weniger gefährlichen Drogen Alkohol, Tabak oder Cannabis.
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