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Gehirn - Geist / Gehirn & Geist Ausgaben / Jahrgang 2008 / 4/2008 / G.Subtile Lehrmeister
 

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Subtile Lehrmeister 
 Schon kleine Aussetzer können im Alltag schlimme Folgen haben – doch scheinen sie beinahe unvermeidlich zu sein. Was passiert in unseren grauen Zellen, wenn wir irren? Und wie lernt das Gehirn aus Fehlschlägen?

G&G Nr. 4/2008, S. 36 - 41

26. April 1986: Das sowjetische Kernkraftwerk Tschernobyl gerät nach einem Routinetest durch Verkettung unglücklicher Bedienungsfehler außer Kontrolle. Die Explosion des Reaktorblocks 4 löst die größte Katastrophe in der Geschichte der zivilen Nutzung der Kernenergie aus.

22. September 2006: Auf der Versuchsanlage Emsland bei Lathen rast der Transrapid 08 mit 162 Kilometern pro Stunde in einen Werkstattwagen. Durch den Aufprall werden der
Wagen und der vordere Teil des Zugs völlig zerstört; 23 Menschen sterben, zehn werden verletzt.

Beide Unglücke haben – wie viele andere technische Katastrophen – eines gemeinsam: Die Unfallursache lautet »menschliches Versagen «. Das kann fatale Konsequenzen nach sich ziehen, doch so sehr wir uns auch bemühen – niemand ist vor Fehlern gefeit. Tagtäglich unterlaufen uns größere und kleinere Missgeschicke. Die meisten bemerken wir kaum, da wir sie sofort korrigieren. Beim Schreiben am Computer etwa machen wir zahlreiche Tippfehler meist sofort mit der Löschtaste rückgängig, noch ehe wir den falschen Buchstaben auf dem Bildschirm bewusst wahrnehmen.

Ein ausgeklügeltes Überwachungssystem im menschlichen Gehirn erlaubt uns nicht nur, kleinere Versehen sofort ungeschehen zu machen. Es ermöglicht uns auch, aus Fehlern zu lernen. Läuft diese innere Kontrolle störungsfrei ab, dann haben Fehler sogar ihr Gutes: Denn sie liefern dem Gehirn wertvolle Informationen darüber, wie Handlungen verbessert werden können.

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