Wenn die dreijährige Merle* im Supermarkt nicht bekommt, was sie will, schmeißt sie sich auf den Boden. Das passiert mit Sicherheit immer dann, wenn ihre Mutter sowieso unter Zeitdruck ist und überhaupt keine Nerven hat, sich mit ihrer Tochter auf Diskussionen einzulassen. Die kleine Anna dagegen schreit wie am Spieß, wenn sie im Spiel unterbrochen wird und eine Jacke anziehen soll, weil die Familie aus dem Haus gehen will. Ben wiederum, der niedliche, knapp zweijährige Blondschopf, treibt alle zur Verzweiflung, weil er sich wütend in Möbel und Spielzeug verbeißt, sobald er ein »Nein« zu hören bekommt.
Merle, Anna und Ben haben eines gemeinsam: Sie sind im besten Trotzalter und lassen das ihre Umwelt regelmäßig spüren. Mit Vernunft ist den kleinen Quälgeistern dann nicht beizukommen, mit Drohen und Strafen schon gar nicht. Es wird gebrüllt, geschrien, gezetert. Dann, so plötzlich, wie der Wutausbruch begann, ist er auch wieder vorüber. Eben noch vor unkontrolliertem Zorn zitternde Satansbraten, kuscheln sich die Kleinen erschöpft an Mama oder Papa und lassen sich trösten. Kein Wunder, dass sich viele Eltern von diesem undurchsichtigen Hin und Her überfordert fühlen und nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.
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