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Röslers "Lackmustest"
Schon wieder ein Laien-Metapherist in der FAZ
Leserbrief an die FAZ
am 10.3.2010
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Erst am 28.1.2010 verglich Klaus-Dieter Frankenberger die Säurewirkung einer Substanz mit dem Atomkonflikt und offenbarte damit sein chemisches Nichtwissen, siehe Leserbrief vom 28.1.2010.
Nun schlug Andreas Mihm am 10.3.2010 in FAZ.net gleichfalls einen semantischen Purzelbaum mit seinen Ausführungen:
"Am Ende wird Röslers Pharmareform nicht nur der erste Lackmustest für eine Gesundheitspolitik mit liberaler Handschrift, sondern auch für seine Durchsetzungsfähigkeit."
Daher schrieb ich an die FAZ:
Leserbrief zum Artikel „Röslers Lackmustest in faz.net vom 10.3.2010 Schon wieder ein Laien-Metapherist
Autor Andreas Mihm wollte wohl (nach Klaus-Dieter Frankenberger am 18.1.2010) auch bei den Lesern mit einem Fachbegriff auffallen, dessen Bedeutung er nicht kennt. Denn dieser Begriff bezeichnet einen in der Chemie gebräuchlichen Test des pH-Werts einer Substanz mit Hilfe des Farbstoffes Lackmus. Der pH-Wert ist ein Maß für die Stärke der sauren bzw. basischen Wirkung einer wässrigen Lösung. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der „Lackmustest eine typische Laien-Metapher wie der „Quantensprung für einen großen Fortschritt (Meilenstein).
Nochmals, ich halte es für bedenklich, Spezialbegriffe aus der Naturwissenschaft für völlig sachfremde Situationen zu verwenden. Die Nachahmung ist garantiert, besonders wenn, wie hier der Überschriftenbastler den Unsinn übernommen hat. Hätte er nur den letzten Absatz des Artikels nicht gelesen! Meistens merken die Metapheristen nicht, welche semantischen Purzelbäume sie schlagen. Im vorliegenden Fall ist es ein besonders großer. Die Säurewirkung einer Substanz mit der Pharmareform zu vergleichen und als Kriterium für die Gesundheitspolitik und die Durchsetzungsfähigkeit Röslers zu verwenden ist absurd. Analog könnten Löcher in einem Balken als Lackmustest für die Tätigkeit von Holzwürmern bezeichnet werden. Oder ganz krass: Die Häufigkeit der Verwendung von Metaphern wie „Lackmustest und „Quantensprung ist ein Lackmustest für den Bildungsmangel eines Journalisten. Der Ausdruck Test klingt zwar banal, er wäre aber eindeutig und richtig. Ulrich Werner
Bemerkung: Da hatte der Autor Nihm wohl mal gehört, dass "Lackmustest" etwas mit "sauer" zu tun hat. Und schon konnte sich Mihm gebildet ausdrücken; stößt es nicht jedem bei den gegenwärtigen Preisen von Medikamenten sauer auf? Wer von der Mehrzahkl der Bürger merkt schon den Unsinn im Artikel, wenn er selbst nicht weiß, was dieser Lackmustest bedeutet?
Analoges gilt für den Autor Klaus-Dieter Frankenberger und seinen Artikel vom 28,1,2010
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