Wahlscheid, ein freundlicher Ort bei Bonn. Ruhige Wohnstraße, Einfamilienhaus, Vater, Mutter, drei Kinder. Der Große, Leon, wird 14, ist unbedingt vorzeigbar: Der Junge ist sensibel, empathisch, kann Gefühle zeigen. Die Zwillinge Keno und Emilie sind dreieinhalb und putzmunter, aber etwas an ihnen stürzt ihre Eltern in Verwirrung. »Wir haben sie jedenfalls nicht bewusst nach dem Geschlecht unterschieden, sie waren für uns einfach zwei Kinder«, sagt Susanne Göllner fast entschuldigend. Wie sich die beiden Kleinen jedoch entwickeln, das nimmt sie oft nur noch »mit Verblüffung, teilweise aber auch mit hilflosem Erstaunen wahr«.
Keno begrüßt den Gast mit »tatütata« und Feuerwehrauto in der Hand. Emilie spielt gerade mit einer Elfenkutsche, die von einem Einhorn gezogen wird. Dann setzt sie sich mit einer Bürste auf Mamas Schoß, lässt sich frisieren und rennt zum Spiegel. Er sitzt bei Papa, haut mit einem blauen Becher auf den Tisch und schnappt sich dann ein Buch über die Berufsfeuerwehr. Sie holt sich auch ein Buch, Titel: Prinzessin will ich sein (»Das Fühlbuch für kleine und große Prinzessinnen«).
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