1. Begriffsbestimmung Akademische Grade sind ein System von Würden, die nach Abschluss eines ordnungs-gemäßen Studiums oder nach Erbringung einer wissenschaftlichen Leistung von einer Hochschule - d. h. durch akademische Behörden, wie z. B. Fakultäten, Fachbereiche oder deren Prüfungsausschüsse - verliehen werden. Der Professorentitel ist kein akademischer Grad. Er wird zwar auch verliehen. Aber mit der Ernennung zum Professor ist die entsprechende Einweisung in ein Amt eines Hochschullehrers durch das Wissenschafts-ministerium verbunden. Die Bezeichnungen Titel und Grad sind nicht beliebig austauschbar.
Akademische Grade, zu denen im deutschen Bildungssystem neben dem Diplom seit geraumer Zeit auch der Bachelor und der Master zählen, sind also nach wie vor keine Titel, vor allem der Doktorgrad (Link 1). Diese Grade sind im „GROßEN KNIGGE überhaupt nicht erwähnt. Laut Impressum arbeitet sogar Frau Dipl.-Ing. Monika Graf in einflussreicher technischer Funktion als Leiterin der Herstellung der Loseblatt-Zeitschrift bei Ihnen. Sollten Sie etwa auch dem Irrtum unterliegen, dass der akademische Grad „Dipl.-Ing. eine Berufsbezeichnung ist? Der BGH vertritt eine andere Meinung. Ferner muss ein mit „Doktor angesprochener Arzt nicht promoviert sein, wie das bei etwa 30% der Ärzte der Fall ist. Schließlich sind akademische Grade kein Bestandteil des Namens (BVG 1957 u. BGH 1962) (Link 2).
Eine eindeutige Begriffsbestimmung zu akademischen Graden und Titeln halte ich für dringend erforderlich. Meine Hinweise in 2005 zu diesem Thema haben Sie nicht ernst genommen und ignoriert. Unser Briefwechsel ist auf meiner Website dokumentiert (Link 3). Außerdem bewegte sich in den vergangenen 5 Jahren nicht nur gesetzlicherseits einiges in der deutschen Titelszene, sondern die moderne Gesellschaft löst sich immer mehr von der antiquierten Titelei des vergangenen Jahrhunderts. Vielleicht kann ich Sie, sehr geehrte Frau Jarosch, mit weiteren Argumenten wenigstens etwas nachdenklich stimmen. Denn ich zweifle, ob „Der große Knigge im Bereich „akademische Titel das Prädikat „modern verdient. Vergl. meinen Brief vom 19.5.2012 an den Knigge-Rat.
Weiter nach Wahl:
1. Begriffsbestimmung 2. Die Gesellschaft wird moderner 3. Die Überbewertung des Doktorgrades 4. Lebenslange Anerkennung 5. Die Dünnbrettbohrer 6. Tradition geht vor Realität 7. Beckstein gegen Schäuble 8. Die Zweiklassengesellschaft 9. Trat ein Knigge-Rat in ein Fettfass? 10. Moderne Technik antiquierte Anrede 11. LINK-Übersicht 12. Gesamt
|