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Vor Ort
Nichts passiert mehr am, im, neben oder vor dem Ort, da oder dort  
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Zuschriften und Kommentare

* Meldung in der F.A.Z. vom 31.12.2004

Ein Tag vor Ort
Die verschiedenen Tätigkeitsfelder für Physiker stellt das Programm „Ein Tag vor Ort“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vor. Angehende und ausgebildete Physiker können von Januar bis April Unternehmen aus den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen besuchen. Alle Termine und Anmeldungen unter www.eintagvorort.de

Mitgeteilt von Ingo Dedenbach, Bad Breisig,
an alle Sprachfreunde, die Redaktion der F.A.Z., den Hauptgeschäftsführer der Deutschen Physikalischen Gesellschaft Bernhard Nunner, E-Post: nunner@dpg-physik.de

mit dem Kommentar:
Die Teilnehmer bleiben vor Ort, werden also das Gebotene nur vor den Fassaden der Unternehmen wahrnehmen, da sie ja nie am Ort des Geschehens sind. Sprachlich Minderbemittelte, die sich den Eingang in das Weltnetz und die F.A.Z. erschlichen, fand ich unter „Kurze Meldungen“ in der Rubrik Beruf und Chance der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 31. Dezember 2004. Üblicherweise verwendet die F.A.Z. den Begriff: „...an Ort und Stelle“. Aber hier blieb ihren Journalisten wohl keine andere Wahl.
Ingo Dedenbach, Bad Breisig

*„Unser Dank gilt den Hotels vor Ort“ schreiben die vier Geschäftsführer: Kastner, Fiebig, Frese und Marbach in der Anzeige der Reiseveranstaltern: Meier’s Weltreisen, DERTOUR, IST, Jahn Reisen, Tjaereborg, und der LTU Fluggesellschaft (allesamt mehrheitlich im Besitz der REWE-Zentral AG, Köln) am 5. Januar 2005 in der F.A.Z.
Ingo Dedenbach, Bad Breisig

* An: zib1@orf.at (ORF)

Sehr geehrte Damen und Herren!
Anläßlich der Berichte über die Flutkatastrophe habe ich an die 30 mal gehört, daß VOR ORT geholfen, berichtet ect. wird. Gratuliere! Da sind die reinsten Zauberer am Werk, die alles VOR ORT, also vor dem Ort des Geschehens, bewältigen. Eine wohltuende Ausnahme war Herr Gerhard Groß in der Zib 1, der dieses saudumme vor Ort, AN ORT UND Stelle nannte. Herr Groß ist offenbar einer, der mit seiner Sprache sagt wie es ist.
Dietmar Jäger

* Als Unwörter schlage ich die Redewendungen:
"vor Ort", "einmal mehr" und "Sinn machen" vor, da diese immer öfter zu hören sind und mir im Ohre schon weh tun. Eine Reihung dieser Begriffe nehme ich nicht vor, da eigentlich alle drei gleich schwachsinnig sind.
Hannes Mang

* „Sind Sie im Moment vor Ort, ich meine, sitzen Sie vor dem Monitor des PC’s? Beim Überfall der Amerikaner und Briten auf den Irak war man vor Ort. Bei den Streubomben-Anschlägen auf die Zivilbevölkerung war die Feuerwehr vor Ort, aber leider nicht am Ort. Es ist sehr traurig. Mit unserer Sprache wird Schindluder getrieben. Viele Damen und Herren Journalisten machen sich zu oft keine Gedanken mehr, daß ihre miserable Sprache von Schülern und Erwachsenen kritiklos übernommen wird.“

* „Der Gebrauch der Floskel "vor Ort" ist ein abschreckendes Beispiel dafür, wie die Medien sprachliche Unschärfe dem Sprachvolk vorsagen und einhämmern. Da zahlreiche Medien (als Medium im wahrsten Sinne) ihre Übermittlungen von anderen (meist wiederum Medien) ungefiltert übernehmen und weitergeben, wird die Unschärfe des Ausdrucks bestärkt und angehäuft. Der Eindruck entsteht, daß Gott und die Welt nur noch von "vor Ort" sprechen, was so gar nicht stimmt. Es sind nur die allgegenwärtigen Medien. Würden die Medien diesen dummen Ausdruck nicht mehr transportieren, dann würde auch sein Gebrauch im Volke zugunsten der Klarheit der Sprache und des Verstehens abnehmen. Letztlich besteht der Unterschied doch darin, ob sich der Berichterstatter oder die Akteure im Zentrum oder nur in einem "Vorort" des Geschehens, d. h. in der nicht weiter definierten Nähe befinden. Der die Nähe bildende Ort kann 10 m oder 10 Km weit entfernt vom Geschehen liegen.“

* „Der Ausdruck "vor Ort" kommt bekanntlich aus der Bergmannssprache und bezeichnet den Punkt, vor dem der vorderste Bergarbeiter arbeitet. ORT hat hier die alte Bedeutung von SPITZE, hat also nichts mit ORT im Sinne von STELLE zu tun. Auch durch x-malige Wiederholung durch unsere Journalisten wird Falsches nicht richtig. Ich bin dafür, daß Journalisten sich möglichst an Ort und Stelle unterrichten und nicht nur davor.“
Thomas Paulwitz, Deutsche Sprachwelt

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