Herr Sommer antwortet diesmal sehr schnell, nach 4 Tagen. Er bat um Verständnis, daß sein Antwortschreiben nicht der umfassenden argumentativen Auseinandersetzung dienen kann, sondern sich auf die Wiedergabe der für Herrn Staatsminister wesentlichen Gedanken beschränken mußte.
Für eine Veröffentlichung der Dissertation von Herrn Staatsminister auf meiner Internetseite konnte er mir keine Zustimmung erteilen. Er meinte, in einer derartigen Veröffentlichung von Dissertationen keinen Mehrwert erkennen zu können. In aller Regel behandele sie ein sehr spezielles, heute oft wissenschaftlich überholtes Thema, das mit der aktuellen beruflichen Tätigkeit des Promovierten in keiner Verbindung mehr stehe. Wer wissenschaftliches Interesse daran habe, könne in jeder Universitätsbibliothek Einsicht erhalten.
Zu dem von mir angeführten BGH-Urteil war Sommer der Ansicht, daß es die Eintragungsfähigkeit (gemeint war sicher die Eintragbarkeit) akademischer Grade - auch wenn sie kein Namensbestandteil sind - ausdrücklich bejahe. Das Urteil stehe daher einer ausdrücklichen Regelung im Passgesetz überhaupt nicht entgegen.
Im übrigen sollte man, betonte Sommer, nicht übersehen, daß es auch heute noch den allgemeinen Regeln der Höflichkeit entspreche, bei Anreden oder Anschreiben den Dr.-Titel zu verwenden.
Sicher kann und wird der Mitarbeiter eines Ministers nur in einem relativ engen Rahmen seine eigene Meinung äußern (dürfen). Wenn er aber aus einem im vorliegenden Fall sehr wichtigen BGH-Urteil völlig falsche Schlüsse zieht, in welchem Namen auch immer, und außerdem Ansichten äußert, die Ausdruck längst überwundenen Gedankenguts sind, dann zwingt er mich zu einer weiteren, diesmal noch deutlicheren Stellungnahme.
Meine neue Antwort am 8.4.2007
Sommer antwortet wieder, 12.4.2007
Meine Antwort darauf, 16.4.2007
Erster Brief am 17.2.2007: Dr. Becksteins Titelkampf - Brief an Bayerns Innenminister, der den Doktorgrad im Paß belassen will.
|
