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Der semantische Unterschied

zu "Glückwunsch"

  

Übersicht

1. Zusammenfassung
2. Definitionen

3. Glück und Glückwunsch im Sprachgebrauch
4. Der Bedeutungswandel
5. Der semantische Unterschied
6. Schwammige Zukunft
7. Der Wunsch für alle Fälle

8. Gesamtfassung

 

5. Der semantische Unterschied

Besonders sinnwidrig
ist die Ausdehnung des Glückwunsches auf Ereignisse, die das Ergebnis bereits erlebten Glücks sind: Der Gewinn von Preisen (Reisen, Geldbeträge usw.).

Die eine Vielzahl von Ereignissen umfassende Verallgemeinerung kann nicht mehr mit der ursprünglichen Definition von Glück (Schicksal, günstiger Umstand) und dem Wunsch, andere sollten es haben, vereinbart werden. Die Mitteilung von Mitfreude und Anteilnahme des einen Menschen einerseits und das einem anderen Menschen gewünschte Glück andererseits liegen auf verschiedenen semantischen Ebenen. Ein weiteres Beispiel für Schwammdeutsch, das sich zunehmend ausbreitet.

Mit der Zahl der Anlässe, „Glück zu wünschen“, tritt die ursprüngliche Bedeutung des Glückwunsches in den Hintergrund. Sein Gebrauch als Floskel wird weiter gefestigt.

Die Verallgemeinerung der Bedeutung des Glückwunsches ist Ausdruck von Nachlässigkeit, wie sie mit Redewendungen und Begriffen in der Umgangssprache zum Ausdruck kommt. Statt klare Wörter und Worte zu verwenden werden Pauschalbegriffe eingesetzt und es wird dem Leser/Hörer überlassen, besser gesagt zugemutet, den Sinn aus dem Kontext herzuleiten oder sogar zu raten, was gemeint sein könnte. Für die vielen Glückwunschfälle bietet die deutsche Sprache Formulierungen, die der jeweiligen Situation angemessen sind.

Folgende Redewendungen schlage ich vor:
bei

zukunftsorientierten Ereignissen (Geburtstag, Hochzeit, Reise)

Leistungen aller Art


Gewinnen von Preisen

 

 

Glückwunsch, Gratulation (wie bisher)


Anerkennung, bravo, tolle Leistung, einmalig, vorbildlich u. ä

Mitfreude, Sie Glückspilz, das Glück war Ihnen hold, viel Spaß damit (mit dem Gewinn, Preis), Sie sind zu beneiden

Dabei können jeweils Beifügungen wie herzlich, groß, unbedingt usw. hinzugefügt werden.

Die Unterscheidung zwischen den einzelnen Anlässen erfordert zwar den Gebrauch des Gehirns, sie würde aber die Floskel auf ihre ehemalige Bedeutung zurückführen und eine angemessene und sinnvolle Würdigung der Leistungen bewirken. Statt der häufigen Bekundung „zu denken“ (ich denke), die fast jedem Satz vorausgeht, wäre es sinnvoller zu be-denken, ob es sich um eine Glücksfrage oder um eine Anerkennung handelt.

Die Unterscheidung zwischen den einzelnen Anlässen würde die Floskel auf ihre ehemalige Bedeutung zurückführen und die Leistungen angemessen und sinnvoll würdigen.



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