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Bildung Grade Titel XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX / Gefängnisstrafe f. Promotionsberater / Hochschulverband zm Urteil
 

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Der Deutsche Hochschulverband
zum Urteil gegen den Chef einer Promotionsberatung

Das Landgericht Hildesheim sprach den Geschäftsführer des bundesweit tätigen Instituts für Promotionsberatung mit Sitz in Bergisch Gladbach am Montag (14.7.) der Bestechung in 61 Fällen schuldig und verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 75 000 Euro (dpa).

Der Deutsche Hochschulverband begrüßte das Urteil, mit dem erstmals eine seit Jahren bekannte Form der Korruption im Wissenschaftsbetrieb juristisch geahndet wurde. Im ist aber offenbar entgangen, dass im Internet und in Druckerzeugnissen aller Art ständig die Vermittlung von akademischen Graden und Titel und sogar die komplette Ausarbeitung einschließlich aller sonstigen Erfordernisse für den Erhalt der ersehnten akademischen Verzierung gegen angemessenes Vergütung angeboten wird. Auch das jahrelange Wirken eines Professors Bossle in Würzburg zu Zeiten des Franz-Josef Strauß in Bayern in dem für ihn geschaffenen Institut für Soziologie fand damals kein kritisches Auge, das die für das Ehepaar Bossle lukrative Beschaffung von Doktortiteln für private und politische Strauß-Freunde unterbunden hätte.

In der Uni Hannover wurden inzwischen Konsequenzen aus dem Urteil gezogen. Von den Doktoranden wird nun eine Erklärung mit der Versicherung verlangt, in der sie die kommerzielle Vermittlung einer Gelegenheit zur Promotion verneinen.

Nach Ansicht des Münchener BWL-Professors Manuel René Theisen gebe es in Deutschland ein gutes Dutzend unlauterer Promotionsberater, deren Tätigkeit einmal genauer untersucht werden sollte und gegen die Theisen seit vielen Jahren kämpft. Von den jährlich etwa 25 000 frisch gekürten Doktoren wären, so Theisen, etwa 2 % auf unredliche Weise zum Titel gekommen. Berater, Professoren und  „eitle Tröpfe“, die ihre Karriere voranbringen wollen, bildeten ein „Trio infernale“. (SZ)

Kritisch beäugt vom Deutschen Hochschulverband wird z. Zt. Der Medizin-Professor an der Uni Münster, Jochen Hirsch. Seine Agentur „Bildung on Demand“ gibt zwar vor,  Promotionswilligen einen zuverlässigen Betreuer zu vermitteln, er konnte aber nicht verhindern, dass gegen ihn ein Ausschlussverfahren eingeleitet worden ist. Das, obwohl er sich von jeglicher Art illegaler Handlungen distanziert habe. Hirsch vermutet, es solle an ihm ein Exempel statuiert werden, was Kritiker der Titelberater als längst fällig bezeichnen (SZ). 

Möglicherweise handelt es sich hier erst um die Spitze des Eisberges im unlauteren Dissertationswesen. So stehen neuerdings weitere Hochschullehrer aus Hannover und aus Baden-Württemberg unter Korruptionsverdacht.  
 
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